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Hamburg - Eine der maßgeblichen deutschsprachigen Bands der 90er Jahre steht vor dem Aus: Blumfeld haben auf ihrer Website ihre Auflösung bekanntgegeben, die in Absprache zwischen Frontmann Jochen Distelmeyer und den übrigen Bandmitgliedern Andre Rattay, Vredeber Albrecht und Lars Precht beschlossen worden sei. "Ein Kreis schließt sich", hieß es dazu.

Blumfeld waren 1990 von Distelmeyer, Rattay und Eike Bohlken als Trio gegründet worden und verschafften sich gleich mit ihrem 1992 erschienenen Debüt-Album "Ich-Maschine" bei Kritik wie auch Publikum enorme Reputation. Blumfeld standen - oft mit dem wenig geliebten Schlagwort "Diskurs-Rock" versehen - für neue musikalische Formen ebenso wie für gleichermaßen politische wie poetische Texte. Bohlkens Ausstieg und Umbesetzungen führten auch zu einem Soundwechsel, 1999 mit dem Album "Old Nobody" vollzogen.

In den letzten Jahren war die musikalische Weiterentwicklung der Band zunehmend umstritten - das 2006 erschienene Album "Verbotene Früchte" sorgte für gemischte Reaktionen bis hin zu Spott und offener Ablehnung durch die Kritik. Geplant ist noch eine Anthologie, die zum Album "Ein Lied mehr – The Anthology Archives Vol.1" angekündigte Tournee im April und Mai soll noch stattfinden und wird laut Aussage der Band die letzte Blumfeld-Tour sein. Diese enthält auch zwei Österreich-Termine: am 22. April in der Salzburger ARGE Kultur und am 23. April in der Szene Wien. (red)