Rom - Ein Streit um behinderte Models und Proteste von TierschützerInnen haben den Auftakt der Modenschauen in Rom überschattet. Einige Designer weigerten sich bei den Alta-Moda-Tagen, Kleider für 16 im Rollstuhl sitzende Frauen zu entwerfen, die diese am Mittwoch zeigen wollten. "Warum müssen sie auf dem Laufsteg lächerlich gemacht werden?", fragte Star-Designer Rocco Barocco und zog damit den Unmut der Behinderten auf sich. "Streit um die Models im Rollstuhl", titelte die Zeitung "La Stampa" am Samstag. Barocco sei einer von drei Designern, die in Rom keine Mode für Behinderte präsentieren wollten. Die übrigen Couturiers seien dagegen der Einladung Ileana Argentins nachgekommen, die als Behinderten-Beauftragte der Stadt Rom die Schau organisiert. "Wir wollen auf den Laufsteg, um zu zeigen, dass auch wir Kunden sind", sagte die selbst behinderte Organisatorin. TierschützerInnen protestierten gegen Fausto Sarli, der für seine aufwendigen Braut- und Abendkleider echte Pelze verwendet habe. Das Fachpublikum dagegen feierte den Altmeister nach seiner Präsentation mit "Bravo"-Rufen. Der Wahl-Römer gilt als einer der letzten Couturiers der alten Schule. (APA/dpa)