Bildung billiger als Kriege
Nach wie vor erhalten 323 Millionen Kinder weltweit keine Schulbildung, heißt es in der am Mittwoch in den USA vorgestellten Studie der American Academy of Arts and Sciences. Mit moderaten Kosten und politischem Willen sei es aber möglich, Bildung für alle in hoher Qualität zu gewährleisten, sagte David Bloom, einer der Autoren der Studie. "Wir haben Schätzungen, was dies kosten würde, und das sind Zahlen, die geringer sind als die jährlichen Ausgaben der USA im Irak und in Afghanistan", sagte Bloom, Volkswirt und Demograph an der Harvard-Universität. Derzeit geben die USA allein für den Irak-Krieg monatlich rund acht Milliarden Dollar (6,20 Mrd. Euro) aus.
Lang diskutiertes Ziel
Das Ziel der Grundschulbildung für alle Kinder steht schon länger auf der internationalen Tagesordnung. 1990 wurde auf einer Konferenz in Thailand beschlossen, dies bis zum Jahr 2000 zu erreichen. Da dies nicht geschafft wurde, verschob die Konferenz in Senegal es auf 2015. Im vergangenen Jahrhundert stieg der Anteil der Kinder mit Grundschulbildung weltweit von 40 auf 86 Prozent. Dennoch erhalten noch immer viele Kinder vor allem in Afrika südlich der Sahara, im Nahen Osten und in Südasien keine Schulbildung.
Die Autoren der Studie, neben Bloom der Professor für Bevölkerungsforschung an der Rockefeller- und der Columbia-Universität, Joel Cohen, fordern zudem ehrgeizigere Ziele als eine Grundschulbildung für alle. Kinder, die weniger als zehn Jahre zur Schule gingen, würden nur unzureichend von den Möglichkeiten der Bildung profitieren.
Vergleichsweise geringe Summen