Generali-Boss Luciano Cirina: Alle werden sich mit der Bawag befassen müssen.

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Wien - Die Beteiligung an der Bawag, speziell der künftige flächendeckende Vertrieb der Generali-Produkte über den Bankschalter von Bawag und PSK sowie der Einfluss der Generali auf die Bawag und PSK-Versicherung ist für die Generali "ein Meilenstein" und "strategisch äußerst wichtig". Das sagte der neue Generali-Österreich-Chef Luciano Cirina im Gespräch mit dem STANDARD.

Laut Cirina werden in Österreich bereits 50 Prozent der Lebensversicherungen über Bankschalter verkauft. Die Generali hat außer der Kooperation mit Raiffeisen Oberösterreich bisher keinen flächendeckenden Bankenvertrieb für ihre Produkte. Cirina hofft, dass nach der Finalisierung des Bawag-Deals Ende April die Generali noch heuer ihre Produkte bei der Bawag wird anbieten können. Geplant sind einfache, beratungsarme Produkte aus allen Versicherungs-Sparten. Die Zusammenarbeit Bawag/PSK und Generali ist exklusiv, der bestehende Vertrag mit der Allianz läuft aus und wird nicht verlängert. Die beiden Versicherungen Bawag und PSK erreichten zuletzt ein Prämienvolumen von 200 Mio. Euro. Die Generali-Gruppe erwartet heuer 3,2 Milliarden Euro.

Mit wie viel Prozent die Generali nun tatsächlich an der Bawag beteiligt sein wird, wollte Cirina nicht sagen; auch dieses Detail werde erst Ende April fixiert. Im Gespräch waren zuletzt drei bis vier Prozent.

Der Bawag-Deal binde auch intern Ressourcen, etwa im Vertrieb, in der Versicherungstechnik und EDV. Cirina hat daher den von seinem Vorgänger, Karl Stoss, angekündigten Abbau von 390 Mitarbeitern gestoppt. Am Ziel, die Kosten um jährlich elf Prozent zu senken, wird festgehalten. Erreicht werden soll das aber in erster Linie durch organisatorische Maßnahmen, den natürlichen Mitarbeiter-Abgang und eine Reduktion der Sachkosten. Dazu zählt auch, dass das Tennisturnier in Kitzbühl, bei dem die Generali seit 1994 Hauptsponsor war, nicht mehr unterstützt wird. (Claudia Ruff, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.1.2007)