Das bedeute, dass in der Stadt alle zwei Wochen eine Frau sterben müsse, sagte der Menschenrechtsbeauftragte des Gouverneursamtes, Vildan Yirmibesoglu. Angesichts dieser Zahlen müsse alles getan werden, um die Mentalität der Menschen zu ändern, erklärte der Menschenrechtsbeauftragte.
Insgesamt werden in der Türkei nach Schätzungen von Frauenrechtlerinnen jedes Jahr rund 120 "Ehrenmorde" an Frauen begangen. Die Bosporus-Metzropole verzeichnet einen großen Zustrom vor allem aus dem unterentwickelten Südosten der Türkei, wo alte Traditionen einer "Selbstjustiz" noch teilweise aufrecht sind.
"Begründungen"
Als Auslöser für ein "Ehrenverbrechen" reicht es mitunter bereits, dass eine Frau mit einem fremden Mann spricht. Im Zuge ihrer EU- Bewerbung hatte die Türkei vor zwei Jahren die bis dahin geltenden Strafnachlässe bei "Ehrenverbrechen" abgeschafft. Die Umsetzung der Gesetze ist aber oft ausgeblieben.