Fortschritte zu langsam
Täglich kommen mehr als 7.500 infizierte Minderjährige dazu. Zwar gebe es in den Entwicklungsländern Fortschritte im Kampf gegen Aids, weltweit seien diese aber zu langsam. Dies geht aus dem Bericht "Kinder und Aids" hervor, den die Unicef am Dienstag in Genf und New York vorstellte.
Rund 15,2 Millionen Kinder weltweit wurden wegen Aids zu Waisen oder Halbwaisen und diese Zahl werde bis 2010 noch weiter steigen - schätzungsweise auf 20 Millionen, prognostizierte der Unicef. Für diese Kinder wurden Unterstützungen wie kostenlose Schulbildung, Gesundheitsversorgung, Nahrungsmittelhilfe oder wirtschaftlicher sowie psychosozialer Beistand ausgebaut.
Geboren mit dem Virus
Obwohl sich immer mehr Kinder mit der unheilbaren Krankheit anstecken, werden vor allem die jüngsten bei der Behandlung und Medizinversorgung benachteiligt. Bei internationalen Hilfsprogrammen wurden sie laut Unicef bisher kaum berücksichtigt. Die meisten kommen mit dem tödlichem Virus schon auf die Welt. Sie infizieren sich vor, während oder nach der Geburt bei der Mutter. Jedes zweite erkrankte Kind erlebt seinen zweiten Geburtstag nicht, wenn es nicht rechtzeitig behandelt wird. Medikamente erhalten laut Unicef aber nur zwei Prozent von ihnen. Immerhin gebe es in zahlreichen Entwicklungsländern, wo das Virus stark verbreitet ist, deutliche Verbesserungen, um Kinder und Jugendliche vor einer Ansteckung zu schützen.
Namibia
In Namibia stieg der Anteil der HIV-infizierten Schwangeren, die Viren hemmende Medikamente erhalten, um eine Übertragung auf ihre Babys zu verhindern, um mehr als das Dreifache von sechs Prozent im Jahr 2004 auf 29 Prozent im Jahr 2005. In Südafrika erhöhte sich die Behandlungsrate im gleichen Zeitraum von 22 auf 30 Prozent. Insgesamt haben in den Entwicklungsländern allerdings nur neun Prozent der HIV-infizierten schwangeren Frauen Zugang zu Medikamenten. 2003 lag der Anteil bei drei Prozent.
Medikamentenpreise gesunken
Die Preise für Viren hemmende Medikamente, die auch für Kinder geeignet sind, sanken in den vergangenen zwölf bis 18 Monaten drastisch. Sie kosten mittlerweile rund zwölf Cent pro Tag beziehungsweise rund 47 Euro jährlich. Weltweit erhalten jedoch nur zehn Prozent der HIV-infizierten Kinder diese Mittel. Unicef wies auch auf die allgemein höhere Infektionsrate bei Frauen unter 24 Jahren im Vergleich zu ihren männlichen Altersgenossen hin.
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