"Der Koralmtunnel ist vertraglich vereinbart, daher kommt er", betonte Faymann. Beim Semmering dagegen bestehe aus seiner Sicht derzeit "keine Dringlichkeit". Als Gegner gilt hier vor allem Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (V). "Ich werde mit ihm ein Gespräch führen und werde einmal genau versuchen, die Positionen, die es gibt, in Ruhe anzusehen", so Faymann.
Schon am Freitag, seinem zweiten Amtstag war der neue Verkehrsminister auf Lokalaugenschein in einer ÖBB-Werkstätte in Wien gewesen. Gemeinsam mit den Ländern will er jetzt Zeitpläne für Großprojekte erstellen. Als seine vorrangige Aufgabe bezeichnete er im Radiointerview aber die im angepeilten Regierungsprogramm verankerten Einsparungen von mehr als zehn Prozent im Infrastrukturbau. "Wenn fünf Minister seit dem Jahr 2000 zuständig waren für diesen Bereich, ist so oft das Steuer hin und her gerissen worden, dass in der Planung viel Geld verloren gegangen ist", so Faymann.
Aufgabenverteilung noch nicht entschieden
Wie im großen Infrastrukturministerium die Aufgaben zwischen ihm und der Staatssekretärin Christa Kranzl, ebenfalls SPÖ, verteilt sind, ist noch nicht entschieden. Kranzl soll sich erst umsehen und dann, so Faymann, einen Bereich aussuchen.