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Dodge-COO Eric Ridenour: "Wir können überall besser werden."

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Der neue Avanger: Teil der globalen Dodge-Wachstumsstrategie.

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Ein Jahresabsatz von 207.000 Autos außerhalb Nordamerikas, plus 15 Prozent gegenüber 2005: Die Chrysler Group (auch Dodge, Jeep) kommt ihrem Ziel, bis 2010 auf den Auslandsmärkten 350.000 Autos abzusetzen und so die extreme Abhängigkeit vom Heimmarkt zu verringern, näher.

Die Modelloffensive mit typisch US-designten, in Abmessungen und Spritverbrauch aber den Vorlieben von Europäern und Asiaten entgegenkommenden Autos hinterlasse die erwarteten Spuren in der Absatzstatistik, erläutert Eric Ridenour, COO und Nummer 2 der Chrysler Group, im Gespräch mit dem Standard. Und, ja: Er sei "sehr glücklich mit dem Dodge-Launch, auch beim Profit". Die Marke startete im Vorjahr ihren Auslandseinsatz und trug brav mit zum Gesamtwachstum bei.

Modelloffensive

Die globale Expansion ist auch dringend nötig, denn 2006 musste man wegen überraschender Schwierigkeiten in den USA einen Milliarden-Verlust melden. Das Plus im Ausland glich die Schlappe daheim bei weitem nicht aus: Mit 2,4 Mio. Autos verkaufte die Chrysler Group fünf Prozent weniger als 2005.

Und: Toyota verdrängte die Firma vom dritten Platz in der US-Zulassungsstatistik, auf den Chrysler ein Dauerabo gebucht hatte. Ridenour gibt sich skeptisch, ob man die Position zurückerobern könne, denn Toyota entwickle sich nach wie vor "enorm dynamisch". Dennoch sollte es 2007 auch daheim besser laufen. Die aktuelle gigantische Modelloffensive würde die Gruppe auf Wachstumskurs bringen.

Standbein in China

Parallel wird die Wachstumsstrategie im Ausland forciert. In manchen Märkten sei man schon gut aufgestellt, aber "wir können überall besser werden." Russland etwa. Es werde grad diskutiert, wie man diesen rasch wachsenden Hoffnungsmarkt strategisch am besten angehen solle.

Bei China ist man schon weiter. Zum einen gab die Chrysler Group 2006 eine spektakuläre Kooperation bekannt: Künftig lässt man vom China-Konzern Chery Billigautos bauen, die dann als Dodge in den USA verkauft werden sollen. Umgekehrt wolle man den Chrysler 300C im kommunistischen Riesenreich produzieren, der Sebring folge Ende 2007, und das sei erst der Anfang. Allerdings verliefen die Verhandlungen mit den Chinesen "immer sehr kompliziert, wie jeder weiß, der in China zu tun hat."

"Mit Magna sehr zufrieden"

Derzeit ist die Chrysler-Gruppe noch ein kleiner Fisch auf dem bereits zweitgrößten Automarkt der Welt: 11.000 Autos setzten die Amis im Vorjahr im Reich der Mitte ab.

Mit dem neuen Voyager geht für Österreich übrigens eine Ära zu Ende: Seit 1991 wurde der Minivan-Trendsetter bei Magna in Graz gefertigt, das neue Modell (ab 2008) wird hingegen zur Gänze in den US-Werken produziert.

Ob als Voyager-Ersatz und bei entsprechend anhaltendem Auslandserfolg von Dodge beispielsweise die Fertigung eines Modells dieser Marke den Ausfall kompensieren könne? Ridenour ist dazu bloß ein nebuloses "wir schätzen die guten Kontakte mit Magna und sind mit deren Arbeit in Graz sehr zufrieden" zu entlocken. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 12.1.2006)