Schwedens Außenminister wird wegen privater Beteiligungen an Unternehmen mit Interessen in Russland kritisiert
Redaktion
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Stockholm - Der Kopf des schwedischen Außenministers Carl Bildt ist auf dem Vorstandsfoto des schwedischen Ölkonzerns Lundin Petroleum wegretuschiert worden. Die Boulevardzeitung "Expressen" veröffentlichte beide Fotos am Donnerstag in ihrer Online-Ausgabe und verwies auf die Fotoretuschen-Praktiken in der früheren Sowjetunion. Auf dem neuen Foto, das der Konzern auf seiner Homepage präsentierte, ist Heppenstall nicht mehr zu sehen, sein Kopf dafür auf den Körper Carl Bildts aufgesetzt.
Bildts Sprecher Christian Karlsson sagte, die Sache sei dem Minister nicht bekannt. Die Verantwortung für die Retusche trage daher allein das Unternehmen. Bildt hatte Lundin Petroleum im Oktober verlassen, nachdem er als Außenminister in die neu gewählte bürgerliche Regierung seines konservativen Parteikollegen Fredrik Reinfeldt eingetreten war.
Zuletzt geriet der ehemalige Regierungschef und Hohe Repräsentant für Bosnien-Herzegowina wegen des Bezugs von Gewinnen aus Optionsscheinen des zur Lundin-Sphäre gehörenden russischen Energiekonzerns Vostok Nafta unter Beschuss. Die Opposition warf Bildt Befangenheit im Zusammenhang mit der schwedischen Haltung zur geplanten deutsch-russischen Ostsee-Pipeline vor. Die Staatsanwaltschaft hat eine Prüfung angekündigt. (APA)
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