Die Telecom Italia (TI) hat am Donnerstag erklärt, dass sie derzeit keine Gespräche mit der österreichischen Bundesregierung über eine Erhöhung des Anteils an der Telekom Austria (TA) führt. "Noch sind solche geplant", hieß es in einem Schreiben an den STANDARD, der in den vergangenen Tagen ausführlich über die Geheimverhandlungen zwischen Wien und Rom bezüglich einer möglichen Aufstockung des italienischen Anteils an der TA von 25 auf 40 Prozent berichtet hatte. TI-Sprecherin Daniela Bracco betonte weiters, dass ihr Unternehmen "während der vergangenen Monate das Management von TA in den vergangenen Monaten bei der Vorbereitung des Börseganges immer unterstützt" und stets in "Abstimmung mit dem österreichischen Aktionär ÖIAG gehandelt" habe. "Ich führe keine Verhandlungen, ich überlasse alles der ÖIAG", sagte Finanzminister Karl-Heinz Grasser dem STANDARD. Laut Insidern verhandelt allerdings nicht der für die Telekom verantwortliche ÖIAG-Vorstand Johannes Ditz mit der TI, sondern von Grasser beauftragte Personen. Unklar ist, ob die Initiative für den Deal, der bis Ende Juli abgeschlossen werden soll, von Österreich oder Italien ausgeht. Aber es verdichten sich die Anzeichen, dass angesichts des noch nicht beschlossenen Businessplans der TA in Grassers Umfeld nach Alternativen zum Börsegang gesucht wird. Hier stellt der Verkauf an die TI die nächstliegende Option dar. Eine Vorentscheidung für den Börsegang fällt am 19. Juli: Dann berät das TA-Syndikat über den Businessplan. (ef)