Nüchterne Sicht
Während in manchen Medien in Deutschland bereits die Ausbreitung von Malaria und Dengue-Fieber als Möglichkeit kolportiert wird, sieht Kollaritsch die Angelegenheit für Österreich nüchterner: "Bei der Malaria sind drei Faktoren Ausschlag gebend. Wärmere Durchschnittstemperaturen, Mücken, welche die Erreger übertragen können, und ein Pool an infizierten Menschen."
Fehlende Malaria-Erreger
Nun möge es zwar zu höheren Jahres-Durchschnittstemperaturen kommen, doch Österreich gehen derzeit die "richtigen" Anopheles-Mücken ab, welche die Malaria tropica-Erreger - von Mensch zu Mensch - übertragen könnten. In Österreich gibt es zwar eine Anopheles-Art, die zur Übertragung der ungefährlichen Malaria tertiana befähigt wäre, aber es fehlt an den Erregern.
Hier greift der wichtigste Faktor ein: Wo es keine mit Malaria (tropica) Infizierten gibt, gibt es auch keine Übertragung. Kollaritsch: "Wenn jemand in Österreich die Malaria bekäme, wird er behandelt." Dann ist es aus mit der Möglichkeit einer weiteren Übertragung. Das selbe gilt übrigens auch für das Dengue-Fieber. Die Situation in den ärmsten Ländern der Welt in Schwarzafrika oder in den Staaten Südostasiens ist - Klimawandel hin oder her - nicht mit jener in Österreich zu vergleichen.
Allerdings, nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Österreich regional ein bis zwei Jahre Malaria-Zyklen: In den großen Auffanglagern für die Soldaten der Deutschen Wehrmacht bei Wien und in der Steiermark kursierte die Krankheit, weil so viele im Rahmen der Kriegshandlungen in Afrika infiziert worden waren.
Krankheiten aus dem Tierreich