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Foto: APA/EPA/Koen Suyk
Kopenhagen - Nach dem Aufsehen erregenden "Gammelfleisch"-Skandal im vergangenen Jahr sehen sich deutsche Konsumenten möglicherweise wieder mit Ekeligem konfrontiert - und zwar mit von Ratten angeknabbertem Käse aus dem nördlichen Nachbarland Dänemark. Wie dänische Medien am Samstag berichteten, zog der Milchprodukte-Konzern Arla an deutsche Lebensmittelgeschäfte ausgelieferte Käseladungen zurück, die nach einem Rattenbefall eines unterirdischen Lagers in der Region Jütland eigentlich gleich aus dem Verkehr gezogen werden hätten sollen.

Ratten

Insgesamt mussten nach Angaben der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau wegen des Ratten-Ansturms auf das Lager in einer aufgelassenen Kalkgrube in der Ortschaft Mönsted 93 Tonnen Käse in andere Lagerstätten verbracht werden. Wie viel von dem Käse nach Deutschland geliefert wurde und inwieweit dieser bereits verkauft wurde, darüber machten die dänischen Medien vorerst keine Angaben. Innerhalb Skandinaviens soll dagegen kein "Rattenkäse" zur Auslieferung gekommen sein.

Die dänische Lebensmittelbehörde kritisierte Arla wegen verspäteter Meldung des Rattenbefalls. Angeblich hatten bereits im November Mitarbeiter des Konzerns Bissspuren in einigen Käsestücken festgestellt. Seitens Arla hieß es, man habe damals noch nicht gewusst, dass diese Beobachtungen auf einen Rattenbefall des Lagers zurückzuführen seien. Die Pressechefin von Arla, Astrid Gade Nielsen, betonte, bei der nun durchgeführten Rückholaktion handle es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Der Verzehr der ausgelieferten Käse stelle nach Ansicht des Unternehmens kein Gesundheitsrisiko dar. (APA)