Andrea Buday lädt zum Schampusen-VIP-Society-Neujahrsempfang

Foto: rott
Man kann Leute einfach einladen. Oder ihnen drohen: "Wehe, du kommst nicht", betitelt heute-Society-Chefin Andrea Buday jene Mail, in der sie zur "fidelen Neujahrs Schampusempfang" als "Auftakt der Society-Saison 2007" am Mittwoch in den einschlägig bekannten Marchfelderhof bittet. "Weil das ja schon funktioniert hat", schwächt die Gesellschaftsschreiberin des Gratisblattes mit Millionenleserschaft aber ab: Im Gegensatz zu vielen anderen Gesellschaftsjournalisten ist sich die (längst selbst als Ereignis in der heimischen Gazetten-VIP-Szene geltende) Journalistin der skurrilen Aspekte des Spiels vom medialen "VIP-machen" bewusst - und kann darüber auch lachen.

Wer auf ihrer Gästeliste steht, wollte Buday aber nicht wirklich verraten. Wohl auch, weil sie weiß, wie gekränkt Wichtigkeiten reagieren, wenn sie erst an dritter oder vierter oder gar gar nicht auf der veröffentlichten Liste stehen.

Aber dass viele der "üblichen Verdächtigen" Mittwoch nicht da sein werden, ist kaum zu befürchten. Noch dazu, wo ebendort am selben Tag ein "Russisches Weihnachtsfest" der "Österreichischen Weinbruderschaft" stattfindet. Auf dessen Vorab-Liste stehen (u. a.) der russische UN-Botschafter Grigori Berdennikow, der russische Botschafter Stanislaw Ossadtschij sowie Russlands OSZE-Botschafter Aleksej Borodavkin - und viel Marchfelder Stammgast-Adel: Zarenspross Fürst Iwan Romanoff, Ulrike von Habsburg-Lothringen, Andreas Prinz Thurn und Taxis, Diego Prinz Bonapart, Johannes Prinz Auersperg, Camilla Erzherzogin von Habsburg-Lothringen und Esther Baronin de Rothschild.

Wer sich wundert, dass Marchfelderhof-Boss Erhard Bocek die Abschaffung von Adelstiteln so fröhlich ignoriert: Ungesetzlich ist das Führen von Adelstiteln in Österreich nur, wenn die Titel(nicht)inhaber darauf bestehen, "standesgemäß" tituliert zu werden. (DER STANDARD; Printausgabe, 8.1.2007)