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Halte man sich einerseits den Bedeutungszuwachs der internen Kommunikation in Unternehmen - explizit ausgedrückt etwa durch steigende Investitionen in den Bereich - und andererseits die dabei stagnierende Qualität vor Augen, werde zumindest klar, dass mehr nicht immer und nicht unbedingt besser sein muss, so Peter Hörschinger, Chef des Kommunikationsplaners ikp.

Die, nach 2004, zweite ikp-Studie zur "Internen Kommunikation in den Österreichischen Unternehmen", in Kooperation mit dem IGF - Institut für Grundlagenforschung - entstanden, stellt hier Nachholbedarf fest. Führungskräfte aus 300 Unternehmen mit mehr als 80 Mitarbeitern wurden dafür befragt.

Weit gehende Einigkeit herrschte über die Bedeutung interner Kommunikation/PR: 80 Prozent gaben an, dass diese in den vergangenen drei Jahren und im eigenen Unternehmen zugenommen bis stark zugenommen habe. 17 Prozent sahen unveränderte Bedeutung, drei Prozent abnehmende. Drei Viertel der Führungskräfte meinten, dass die interne Kommunikation "eher gut bzw. sehr gut, offen und ohne Hierarchien" funktioniere. 2004 waren das noch 65 Prozent. Die Umfrageergebnisse weisen aber, wie zuvor erwähnt, auf mehr Konzentration auf das konkrete Thema hin: Der Einschätzung der Führungskräfte zufolge sei die interne Kommunikation "nach wie vor in erster Linie eine Einbahnstraße von oben nach unten" und funktioniere nur bei 23 Prozent (2004: 32 Prozent) auch in die umgekehrte Richtung.

Zuständigkeiten unklar

Bei der Aufbereitung von Basisinformationen (43 Prozent, 2004: 58 Prozent), Informationen über aktuelle Unternehmensentwicklungen (39 Prozent, 2004: 48 Prozent), der Vermittlung von Zielen und Werten (37 Prozent, 2004: 47 Prozent) oder bei der Förderung der Bindung an das Unternehmen (28 Prozent, 2004: 44 Prozent) gebe es enormen Aufholbedarf. Antworten seien auch in den stetig aufkommenden Fragen nach Zuständigkeiten und Ressourcen-Umfängen zu suchen. 66 Prozent haben mehr Budget zur Verfügung als noch im Jahr 2004, aber nur 20 Prozent ein fix definiertes. Mehr als die Hälfte der Befragten konnte keine für interne Kommunikation verantwortliche Person nennen - allerdings bei deutlichen Unterschieden die Firmengröße betreffend. (haa, Der Standard, Printausgabe 5./6./7.1.2007)