Rainer Nowak von der "Presse", nicht unbedingt als Beschöniger bekannt, las sich nicht ganz eindeutig, aber doch eher positiv. Florian Holzer wiederum im "Falter" schwieg sich bisher aus, wohl auch wegen Jahresendnummer und langer Feiertagspause der Wiener Stadtzeitung.
Zimt zur Rübe
Lokalaugenschein also, serviert als kurzes Zwischengericht in der "Schmeck's"-Kolumne mit langem Vorlauf: Die roten Rüben im kleinen Rexglas, dazu sämigste Polenta und Endivie, als Vorspeise spannend, von Langeweile keine Rede. Mein Gegenüber erschmeckt mit großer Bestimmtheit Zimt, Wacholder, Datteln und Gewürznelke unter den Rüben.
Das Wildschwein für mich überraschend saftig und so gar nicht faserig, mit herrlichem Bratensaft (Cognac dabei?), dazu gelbe Rüben und Bratapfel, daneben nochmals Polenta, nochmals rote Rüben, aber nicht ganz so gefinkelt.
Zunge raus
Der Weg dorthin allerdings ist weit. Gut eine Stunde braucht es bis zum ersten Gang, und dabei blieb er der einzige: Um 20 Uhr war die Lammzunge aus, die Blunze ebenso, und das bei keinem Dutzend Positionen auf der Karte. Tipps des sehr freundlichen Personals, was es eigentlich noch gibt, helfen. Das Lokal ist gut voll, zugegeben, aber mit rund 30 Plätzen auch nicht unüberschaubar groß.