"Ziele erreicht"
Geschlechterpolitik
Tschechische "Gay Iniciativa" löst sich auf
Mit der Durchsetzung und Akzeptanz der eingetragenen PartnerInnenschaft sieht Organisation nach 17 Jahren "Ziele erreicht"
Prag - In Tschechien haben seit In-Kraft-Treten eines
Gesetzes über die Eintragung gleichgeschlechtlicher PartnerInnenschaften
am 1. Juli 2006 bereits mehr als 200 Paare ihre Verbindung bei einer
Behörde registrieren lassen. Er sei von der hohen Zahl überwältigt,
sagte der langjährige Vorsitzende der größten tschechischen Schwulen-
und Lesbenorganisation "Gay Iniciativa", Jiri Hromada, am Mittwoch in
Prag. Das Interesse zeige, dass eine "Homo-Ehe" mittlerweile in
Tschechien nichts Anstößiges mehr sei, sagte Hromada.
"Das bedeutet aber auch, dass sich unsere Organisation nach rund
17 Jahren auflöst, denn sie hat ihre wesentlichen Ziele erreicht",
sagte der einstige Mitbegründer der "Gay Iniciativa". Tschechien
hatte das Gesetz als erstes post-kommunistisches Land Europas Anfang
Juli 2006 in weit reichender Form eingeführt. Allerdings bleibt in
Tschechien die Adoption von Kindern gleichgeschlechtlichen Paaren
untersagt. (APA/dpa)