Der Abstand zwischen Mensch und Schimpansen wächst
Genetischer Unterschied größer als bisher vermutet - Mensch gewann seit letztem gemeinsamen Vorfahren 689 Gene dazu
Redaktion
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New York - Der genetische Unterschied zwischen Mensch und
Schimpansen ist größer als bisher vermutet. Während eine frühere
Studie zu einer Abweichung von etwa 1,5 Prozent im Genom beider Arten
kam, haben Forscher nun einen Unterschied von sechs Prozent
errechnet.
Diese Differenz beruht vor allem auf einem unterschiedlichen
Vorgehen: Während die ältere Untersuchung die Unterschiede in den
Bausteinen des Erbguts, den Nukleotiden, zählte, richteten die
Wissenschafter der Universität von Indiana in Bloomington ihr
Augenmerk auf die Genfamilien, also Gengruppen, die sich wegen eines
gemeinsamen Ursprungs ähneln oder identisch sind und die eine
ähnliche Funktion haben. Dabei stießen die Forscher beim Menschen
etwa auf deutlich mehr Kopien von Genen, die die Hirnfunktionen
beeinflussen.
In sechs Millionen Jahren 689 Gene hinzubekommen
Insgesamt untersuchten die Forscher laut der Zeitschrift "PLoS
One" 110.000 Gene aus knapp 10.000 Genfamilien, die sowohl bei
Menschen, Schimpansen, Hunden, Ratten und Mäusen vorkommen. Dabei
stellten sie fest, dass bei 56 Prozent der Genfamilien die Zahl der
Gene im Lauf der Evolution zu- oder abgenommen hatte. Demnach hat der
Mensch im Vergleich zum gemeinsamen Vorfahren von Mensch und
Schimpansen, der vor fünf bis sechs Millionen Jahren lebte, 689 Gene
hinzubekommen und 86 weitere verloren. Schimpansen verloren demnach
seither 729 Gene. (APA/red)
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