Mindestens 32 Journalisten sind nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) heuer im Irak ums Leben gekommen - so viele wie nie zuvor in einem Jahr in einem einzigen Land. Die meisten von ihnen - 26 - wurden umgebracht, wie das CPJ am Mittwoch in New York bilanzierte.

Das bisher letzte Opfer war der Kameramann der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) Aswan Ahmed Lutfallah, der am 12. Dezember in Mossul (Mosul) von Aufständischen erschossen wurde. Der 35-Jährige filmte dort Kämpfe zwischen Rebellen und der Polizei. Er war wie die meisten im Irak ums Leben gekommenen Medienvertreter Iraker.

Irak zum vierten Mal in Folge gefährlichstes Land

"Journalisten geraten ins Visier und werden getötet, weil sie ihre Arbeit tun", erklärte CPJ-Direktor Joel Simon. Der Irak war 2006 bereits zum vierten Mal in Folge das für Journalisten gefährlichste Land. Seit der US-geführten Invasion 2003 kamen dort den Angaben zufolge insgesamt 93 Journalisten sowie 37 Fahrer, Boten und andere Helfer ums Leben. Die meisten Täter blieben unbehelligt.

Die Zahl von 32 getöteten Journalisten liegt schon vor Jahresende über der von 24 Toten, die 1995 in Algerien und 2004 im Irak registriert wurden. Im gesamten Zweiten Weltkrieg kamen 68 Journalisten ums Leben, in Vietnam und Kambodscha waren es zwischen 1965 und 1975 mindestens 71.

Insgesamt zählte das CPJ im zu Ende gehenden Jahr 84 getötete Medienvertreter, darunter die russische Reporterin Anna Politkowskaja. (APA/AP)