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Wien - Der Lkw-Transport auf der Schiene, die Rollende Landstraße (RoLa), hat heuer einen neuen Aufschwung erlebt. Nach einem jahrelangen Nutzungsrückgang haben sich heuer die Lkw-Transporte auf der Bahn am Brenner mehr als verdoppelt. Die Beförderung von mehr als 110.000 Schwerfahrzeugen auf der Schiene durch Tirol bedeuteten eine Steigerung von mehr als 130 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, erklärten ÖBB-Tirol-Sprecher Rene Zumtobel am Mittwoch im "ORF Tirol".

Die Rollende Landstraße hatte wegen mangelnder Akzeptanz durch die Frächter über Jahre mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten gekämpft. Vor allem nach Wegfall des Transitvertrages mit der EU Ende 2004 brachen die Zahlen ein. Der größte RoLa-Betreiber Ökombi, früher zu 70 Prozent im Besitz der heimischen Speditionslandschaft, wurde dann 2005 von den ÖBB zur Gänze übernommen. Seither haben die ÖBB eine umfassende Werbeoffensive gestartet, neue Züge eingerichtet und das Service für die Lkw-Fahrer erweitert.

Start für Regensburg-Trento

Derzeit fahren täglich 38 RoLa-Züge über den Brenner. Im nächsten Jahr will man mit einer neuen Verbindung Regensburg-Trento starten. Die längere Fahrzeit sollen die Lkw-Fahrer noch besser für die vorgeschriebenen Ruhezeiten nützen können. Außerdem soll es im nächsten Jahr auch neue Begleitwagen für die Fahrer geben.

Der Bund schießt pro Lkw nach zähen Verhandlungen in den Vorjahren jetzt 50 Euro zu. Der Lkw zahlt pro Fahrt über den Brenner 74 Euro. Laut ÖBB spart sich so ein Frächter rund 20 Euro, wenn er auf der Schiene durch Tirol rollt und nicht auf der Straße. Allein der Kraftstoff und die Maut würden 94 Euro kosten.

Mittelfristig wollen die ÖBB laut Bericht bis 2010 ein Fünftel des Güterverkehrs über den Brenner auf der Schiene transportieren. Das wären laut Zumtobel rund 1.000 Lkw pro Tag. Dazu, so hoffen die ÖBB, soll auch das erweiterte Lkw-Nachtfahrverbot beitragen, das am 1. Jänner zwischen Kufstein und Zirl in Kraft tritt. (APA)