Der Online-Radiorecorder Mp3flat hat seinen Dienst eingestellt und durch ein - nach eigenen Angaben - legales Angebot ersetzt. Die deutsche Verwertungsgesellschaft GEMA, die vergangene Woche die Einstellung des alten Angebots erwirkt hat, überprüft nun auch den neuen Dienst. "Zwar ist die Geschäftsführung neu, aber wir haben Zweifel, dass das Angebot legal ist", sagt Hans-Herwig Geyer, Sprecher der GEMA, gegenüber pressetext.

Welcher Sender

"Wir haben jetzt ein legales Angebot, das seit zirka drei Wochen online ist", sagt Mp3flat-Chef Tim Owesen, dessen Unternehmen laut Impressum in Birmingham ansässig ist, gegenüber pressetext. Sein Dienst würde lediglich die Aufnahmetechnik für ein frei zugängliches Medium zur Verfügung stellen. Der Unterschied zum vorherigen Angebot bestehe darin, dass die User nun genau bestimmen könnten, welche Radiosender und zu welcher Zeit sie mitschneiden wollten. Daher sei das Angebot im Einklang mit dem Urheberrechtsgesetz. Owesen beruft sich dabei auf das Recht auf Privatkopie. Zuvor wurden die Radioprogramme automatisiert mitgeschnitten und daraus einzelne Musikwerke im MP3-Format zum Download angeboten.

Keine finanzielle Interessen

Finanzielle Interessen habe man keine bei Mp3flat, heißt es weiter auf der Website. Der Dienst finanziere sich allein über Bannerwerbung. Um das Online-Radioaufnahme-Angebot zu nutzen, genüge eine kostenlose Anmeldung, versichert der Anbieter. Zwischen 60.000 und 70.000 registrierte User soll es geben, so Owesen. Das Angebot umfasst jedoch lediglich acht eher unbekannte Radiosender. Owesen behauptet, dass die meisten populären Radiosender nicht den technischen Voraussetzungen entsprächen, um in das Angebot aufgenommen zu werden. "Sie müssen im MP3-Format streambar sein und ID3-Tags haben", so Owesen. Im Mp3flat-Forum zweifelt allerdings ein User an dieser Begründung: "Ich vermute eher, dass man da Angst vor den potenten Rechtsabteilungen dieser Sender hat", so ein Poster . (pte)