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Foto: Archiv

Was wäre, wenn nicht die Schreibmaschine, sondern der Computer am Anfang gestanden wäre? Dann würde die Tastatur komplett anders aussehen, ist der Erfinder John Parkinson überzeugt. Weil ihn bei der "normalen" Tastatur, mit ihrer "Qwertz"-Anordnung der Buchstaben immer "Dinge genervt" haben, konstruierte er eine neue Tastatur, die es jetzt zu kaufen gibt (70 Dollar plus Versand): Das "New Standard Keyboard", derzeit frei von nicht englischen Sonderzeichen.

Ergonomie

Abgesehen von der ergonomischen Anpassung der Tasten an die Handhaltung, was andere Hersteller zuvor bereits ausprobierten, fällt in erster Linie die alphabetische Buchstabenreihung auf. Denn, so Parkinson, die Logik der vor rund 130 Jahren erfundenen Reihung der Buchstaben geht ausschließlich auf die Mechanik der Schreibmaschine zurück: Dadurch sollte u. a. verhindert werden, dass sich die Typenhebel beim Anschlag verheddern, weil jemand zu schnell häufig verwendete Buchstaben wie "E" und "R" tippt – die Reihung wirkt wie eine Bremse. Andere Änderungen: Ziffern sind (über eine Doppelbelegung) auf der unteren Tastenreihe, um Distanzen kürzer zu halten – insgesamt kommt die Tastatur mit vier Zeichenreihen statt sechs (mit Funktionstasten) Reihen aus.

Ihr Hauptnachteil: Wer "Qwertz" beherrscht, muss umlernen, wie ein Versuch mit der Tastatur sofort zeigt. Aber die Hersteller wollen in erster Linie Leute ansprechen, die immer noch nach System "Adlerauge" schreiben – und Kinder, die noch nicht "Qwertz"-verbildet sind. Und selbst das Umlernen mag weniger Aufwand sein, als man im ersten Moment denkt: Schließlich haben viele auch gelernt, mit Handytasten zu schreiben. (Helmut Spudich, DER STANDARD/PRINTAUSGABE vom 19.12.2006)