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Wien - Mit einer Ring-Blockade light haben die Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) am Mittwoch anlässlich der Koalitionsverhandlungen zum Thema Bildung die SPÖ an deren Forderung nach Abschaffung der Studiengebühren "erinnert". Für 363 Sekunden - eine Sekunde pro zu entrichtendem Euro im Semester - blockierten sie mit einem Transparent den Ring auf der Höhe der Universität Wien. Mahnung an die SPÖ darauf: "Wahlversprechen halten!"

Zu gröberen Störungen des Verkehrs kam es dadurch nicht: Die Straßenbahn durfte passieren, auch die Auto-Kolonne setzte sich nach rund sechs Minuten wieder in Bewegung.

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Seit dem 11. Dezember versucht die Österreichische HochschülerInnenschaft mit einer Mahnwache gegen Studiengebühren die SPÖ an eines der zentralen Themen im Wahlkampf zu erinnern. Täglich stehen FunktionärInnen vor der SPÖ-Bundeszentrale in der Löwelstraße in der Wiener Innenstadt. Gegen das kalte Wetter sind sie gerüstet...

Foto: derStandard.at/Oberndorfer

Mit Tee und lauter Musik demonstriert es sich gleich leichter: "Heute ist ein guter Tag, denn es ist nicht so kalt", zeigt sich die ÖH-Vorsitzende Barbara Blaha erleichtert. Jeweils von 15 bis 19 Uhr stehen die engagierten Studierenden vor der SPÖ-Zentrale. "Aber nicht durchgehend die ganze Zeit, um 17 Uhr ist Schichtwechsel", so Blaha.

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"Bis Mittwoch werden wir die Mahnwachen durchziehen", berichtet Pressesprecher Yussi Pick (links im Bild), denn dann wird bei den Koalitionsverhandlungen wieder über die Bildungsthemen diskutiert. "Mal sehen, wie's dann weitergeht", gibt sich Pick etwas unsicher.

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"Wir wollen die SPÖ noch einmal an ihr Versprechen im Wahlkampf erinnern, die Studiengebühren abzuschaffen", meint Blaha im Gespräch mit derStandard.at/Uni. Initiiert wurde die Mahnwache von der Bundesvertretung, willkommen sind alle Fraktionen, "auch die Aktionsgemeinschaft, aber die hat sich bisher nicht blicken lassen", schmunzelt die Vorsitzende.

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Ihre Hoffnung hat Blaha noch nicht aufgegeben: "Ich denke, unsere Chancen stehen gar nicht so schlecht." Auch der Ausrutscher von Josef Broukal ändere nichts daran, denn der "wurde ja von seinen KollegInnen heftig zurückgepfiffen." Aus ihrer Sicht ist der freie Unizugang in Österreich sehr wohl möglich.

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Und was sagen die MitarbeiterInnen der SPÖ zu den Mahnwachen vor der Haustür? "Die Reaktionen sind sehr unterschiedlich. In den letzten Tagen sind einige Nationalratsabgeordnete vorbeigekommen, um uns zu unterstützen", berichtet Blaha. Andererseits habe es auch schon Beschwerden wegen des Lärms gegeben. "Die Musik drehen wir deshalb nicht leiser, wir wollen auf uns aufmerksam machen", bleibt die Studierendenvertreterin standhaft.

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Dass die Studiengebühren am Mittwoch bei den Koalitionsverhandlungen angesprochen werden, bezweifelt sie aber: "Das wird wohl erst im Jänner zum Thema." Außerdem stehe bei der Regierungsbildung noch viel offen: "Da gibt es noch einiges zu verhandeln, mal sehen, welche Koalition wir letztendlich wirklich haben." (lis, az/derStandard.at/APA, 20.12.2006)

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