Das Internet ist nicht nur Tummelplatz von Kriminellen, sondern kann im Gegenteil auch der Verbrechensaufklärung behilflich sein, wie der kanadische Polizist, Jorge Lasso, erkannt hat. Der Mord vor einer Diskothek in Hamilton wurde auf einem Überwachungsvideo aufgezeichnet. Um den Fall aufzuklären, überlegte der Kriminalbeamte, wie er Jugendliche, die als Zeugen des Mordfalls in Frage kämen, am besten mit dem Video erreicht. So kam er auf die Idee, das Video auf YouTube zu veröffentlichen. "Ich stellte fest, wenn wir die Bevölkerung dieses Alters ansprechen wollen, müssen wir diesen Weg gehen", sagt der innovative Kriminalbeamte in der New York Times , selbst Vater von zwei Kindern über 20.

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Die kanadische Polizei sucht nach zwei Personen, die die Disko betreten haben und als wichtige Zeugen für den Mordfall in Frage kommen. Doch auch nach einer Woche auf YouTube sind keine Hinweise eingetroffen. Dennoch hält Lasso das Experiment für wertvoll, obwohl er zugibt, dass der Polizei ein Fehler unterlaufen sei und irrtümlich ein Deckname der Polizei bekannt wurde.

Festnahme

Die kanadische Polizei ist allerdings nicht als erstes auf die Idee gekommen, mit Hilfe von YouTube Verbrechen aufzuklären. So wurde etwa einem norwegischen Autonarr eine rasante Fahrt, die auf Video festgehalten und zu prahlerischen Zwecken online gestellt wurde, zum Verhängnis. Die Polizei verfolgte seine elektronischen Spuren und bestrafte den Temposünder mit einer Geldbuße in der Höhe von 1.300 Dollar. In England wurde ein Jugendlicher festgenommen, der auf offener Strasse eine Frau überfällt, während sein Komplize die Szene auf Video festgehalten hat.(pte)