Die Auferstehung des Chanson psychedelique: Ganz und gar nicht überflüssig ist das neue Album von Saint Privat
Redaktion
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Superflu heißt auf deutsch Überfluss. Auf dem gleichnamige Album von Saint Privat ist musikalisch davon aber nichts zu hören. Behutsam und mit Feingefühl entführen die elf Tracks den Hörer in eine luxuriöse Welt zwischen Sixties-Riviera und psychedelischen Seventies, veredelt mit Elektronik, Dub und Clubgroove von heute. Für den Kurztrip verantwortlich sind der Elektronikmusiker Klaus Waldeck und die Sängerin Valerie.
Nach dem erfolgreichen Debüt "Riviera" vor zwei Jahren ist nun das zweite Album von Saint Privat erschienen, das mit weniger Jazz-Elementen auskommt, dafür umso lebhafter ist. Akustische Instrumente spielen eine noch größere Rolle als auf dem Vorgängeralbum, Elektronik ist nur noch in Spurenelementen wahrnehmbar. Waldeck selbst wechselte die Tastatur und spielt Orgel.
Die musikalische Bandbreite reicht von sehr französisch wie bei "oh-lala" über die melancholische letzte Zigarette bis zum psychedelischen Song "Somebody to love" von Jefferson Airplane. Sängerin Valerie wechselt dabei spielerisch zwischen "Femme fatale" und "Lolita".
Das gesamte Album wurde diesmal von der Saint Privat Liveband eingespielt (Clemens Wabra - Gitarre, Ruediger Kostron - Bass und Erwin Schober- batterie). Um die Musiker dafür in die richtige, lasziv frivole Stimmung zu versetzen, wurden ihnen bei den Aufnahmen psychedelische Softpornos vorgespielt, damit die Atmosphäre eines heruntergekommenen französischen Varietés möglichst authentisch wiedergegeben wird. Le superflu est chic! Vraiment. (ost)
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