Das Radio aus dem Internet: Wachstumshoffnung "Noxon iRadio" für Digital-TV-Spezialisten Terratec.

Foto: Terratec
Das Unternehmen ist bisher bestenfalls Usern mit gesteigertem Interesse an Audio und Video auf dem PC bekannt gewesen: Seit elf Jahren baut die aus einer "Hinterhofklitsche" entstandene deutsche Terratec vor allem professionelles Audio- und Videozubehör für PCs, sagt Sascha Samvilian, seit 2004 Verkaufsmanager in Österreich.

Wie ein warmer Regen

Jetzt ist die Digitalisierung der terrestrischen TV-Ausstrahlung in Deutschland und Österreich für den Spezialisten wie ein warmer Regen: Denn durch die kleinen TV-Tuner, die per USB-Stecker an den PC oder Mac angeschlossen werden und damit jedes Notebook in ein mobiles TV-Gerät samt Festplattenrekorder verwandeln, hat Terratec "einen großen Push bekommen", berichtet Samvilian. Zwar gab es solche TV-Tuner auch schon auf analoger Basis, aber nur wenige nutzten die Möglichkeit, auf dem PC auch Fernsehen empfangen und aufzeichnen zu können. "Natürlich gibt es vor allem bei der Einführung von DVB-H Kaufwellen, aber das Interesse an TV auf dem PC ist auch danach insgesamt höher." Tragbares TV, früher ein Exotikum, finde jetzt über Notebooks größere Verbreitung.

Hoffnungsmarkt

Noch in einem zweiten Bereich erhofft sich Terratec künftiges Wachstum: bei Radio über Internet. Mit dem Noxon iRadio hat der Hersteller eine Art "Weltempfänger" auf den Markt gebracht: Statt über Funk empfängt das Gerät tausende Radiostationen über das Internet; im Haushalt wird das iRadio über ein drahtloses Netz (Wifi) an das Internet angebunden und ist im Wesentlichen wie ein "normales" Radio zu bedienen.

Allerdings gibt es hier eine Einstiegshürde, die Terratec allein nicht überwinden kann, sagt Samvilian. "Es hängt an der Verbreitung von Wireless Lan. Wir schätzen, dass dies höchstens zehn Prozent aller privaten PC-Nutzer sind."(Helmut Spudich/DER STANDARD, Printausgabe vom 13.12.2006)