Nach den ersten Flachlandetappen war Ullrich noch guter Dinge. |
Jan Ullrich (Telekom) sieht schon nach der zehnten Etappe
der 87. Tour de France nur noch wenig Chancen, wie 1997 das Gelbe
Trikot in Paris zu tragen. "Wenn Armstrong in der Form von heute weiter
fährt, ist gegen ihn kein Kraut mehr gewachsen", sagte Ullrich am
Montag, nachdem er im Ziel auf einen wie entfesselt fahrenden
Armstrong 3:19 Minuten verloren hatte.
"Wenn Armstrong die Form hält, ist die Tour entschieden. Nur ein Ullrich
von 1997 hätte heute mit ihm mitfahren können. Aber Jan ist noch nicht so weit", erklärte Telekom-Teamchef Rudy Pevenage, der den vom Krebs
geheilten Texaner, der sich am Montag auf der einzigen Pyrenäen-Etappe das Gelbe Trikot von Alberto Elli (Italien) holte, "nicht so superstark"
eingeschätzt hätte.
Teamsprecher Olaf Ludwig zitierte Ullrich mit den Worten:
"Jeder, der das heute nicht als eine Art Vorentscheidung wertet, betreibt Augenwischerei. Ich habe schon immer gesagt, dass ein Podiumsplatz eine schöne Sache ist."
Allerdings gab Pevenage zu bedenken: "Bei seinem Tour-Sieg 1997
stand Ullrich auch über allen anderen und hätte mit dem Finger in der
Nase weiterfahren könne, und dann bekam er kurz vor Schluss in den
Vogesen noch Schwierigkeiten. Bei der Tour weiß man nie - das kann
Armstrong auch passieren, zumal seine Mannschaft nicht so stark wie im
Vorjahr scheint."
(dpa)