10,15 Milliarden Schilling (737,63 Mio. EURO) sind für das heurige Staatsbudget sicher. Was beim großen Feilschen um die Funklizenzen für das Welthandy UMTS darüber hinaus an unerwarteten Mitteln zur Tilgung von Schulden eingenommen wird, entscheidet sich erst im November bei der Auktion selbst. Den Startschuss für den Bieterwettstreit hat der Telekom-Regulator am Montag gegeben, ab sofort können sich Interessenten um die vier bis sechs Konzessionen für das Multimedia-Handysystem matchen. Vier bis sechs deshalb, weil noch nicht feststeht, wer wie viele Frequenzpackerl der insgesamt zweimal 60 Megahertz (MHz) kaufen wird. Mehr als zweimal 15 MHz können nicht, weniger als zweimal fünf MHz dürfen pro Bieterkonsortium nicht ersteigert werden. Angesichts der 525 Mrd. S, die der britische Schatzmeister kassieren darf, wagt niemand zu prognostizieren, wie intensiv der Geldsegen in Österreich ausfällt. "Der Bär ist noch nicht erlegt", übt sich Infrastrukturminister Michael Schmid in Zurückhaltung. Telekom-Control-Chef Heinrich Otruba führte aus, dass die Auktion selbst erst nach genauer Prüfung und Zulassung der Angebote durchgeführt wird. Und zwar in einem simultanen Mehrrundenverfahren, das alle Frequenzpakete gleich teuer macht. Die Einreichfrist endet am 13. September. Als Fixstarter gelten Mobilkom, max.mobil, Connect Austria (One) und tele.ring. Europaweit beworben hat sich die spanische Telefónica, die in Österreich mit European Telecom aktiv ist. Des weiteren sei mit France Telecom über ihre neue Tochter Orange und Hutchinson Wampoa, die mit der niederländischen KPN koalieren dürfte, zu rechnen, heißt es in Branchenkreisen. Reges Interesse hat auch die MCN des Bauherrn Georg Stumpf angekündigt; gemeinsam mit einem internationalen Konsortium. Auch Cybertron hat mehrfach UMTS-Avancen postuliert. Dass sich Bieter während der Versteigerung zusammenschließen, wie das seinerzeit bei Ö-Call (der späteren max.mobil, Anm.) und Connect Austria (One) passiert ist, schließt Otruba aus. "Veränderungen der Eigentümerstrukturen sind nur möglich, wenn es sich um reine Finanzbeteiligungen handelt." Damit sichergestellt ist, dass jeder Lizenznehmer auch wirklich ein UMTS-Netz aufbaut, gibt es Auflagen: Bis Ende 2003 muss ein Versorgungsgrad von 25 Prozent der Bevölkerung nachgewiesen werden. Zwei Jahre später soll er bereits doppelt so hoch sein. Newcomer, die in Österreich noch kein Handynetz betreiben, dürfen sich vier Jahre lang - gegen Entgelt - bei GSM-Konkurrenten einmieten. (ung)