SEG-Aufsichtsratchef Kurt Berger (li.) bleibt vorerst, Slav-Vorstand Manfred Rockenbauer zieht in den SEG-Vorstand.

Foto: Standard/Corn Heribert
Wien – Der neue Mehrheitseigentümer der früheren SEG AG (jetzt CEE) die ukrainische Slav, will mit der österreichischen AG (an ihr hält die insolvente SEG 30 Prozent) eigene Immobilienprojekte in der Ukraine entwickeln und finanzieren, sagte Slav-Vorstand Manfred Rockenbauer am Dienstag vor Journalisten. Die CEE (SEG AG) soll 2007 wieder rote Zahlen schreiben und später wieder an die Börse zurückkehren.

Die Ukrainer beteiligen sich via einer Kapitalerhöhung im Volumen von 35 Mio. Euro, bei der die Altaktionäre (Generali, Merkur und Private) nicht mitziehen. Die CEE hält über 1000 Wohneinheiten, davon sind 100 gefördert. Die Mieteinnahmen werden heuer etwa zwölf Mio. Euro betragen. Aufsichtsratchef Kurt Berger: "Wäre die Generali nicht gewesen, wäre die AG den gleichen Weg gegangen wie die SEG GmbH."

Besorgte Wohnungskäufer

Bei dieser, der insolventen SEG, sind die Wohnungskäufer des Projektes Fuchsröhrenstraße 39–41 in Simmering besorgt: Der ursprünglich beauftragte Generalunternehmer Bilfinger & Berger habe den Vertrag mit der SEG gekündigt, schreiben Betroffene in einem offenen Brief an den Wiener Wohnbaustadtrat Werner Faymann. Sollte sich kein Nachfolger finden, der das Bauvorhaben zu den Konditionen fortsetzt, welche den Förderrichtlinien der Stadt Wien entsprechen, müsse die Baustelle winterfest gemacht werden und die Bauzeit verlängere sich.

Die Wohnungsübergabe sei für Jänner/Februar 2007 geplant gewesen, durch die mögliche Verzögerung rechnen die Käufer erst 2008 mit einem Bezug. Das Haus ist zu drei Vierteln fertig.

Das Büro Faymann beruhigt: Der Treuhänder, der die Finanzen der Wohnungseigentumswerber verwaltet, überweise das Geld nur nach erfolgtem Baufortschritt. Der Masseverwalter sei nun am Zug. Doch es könne nicht passieren, dass nicht weitergebaut werde. Vielen von den zukünftigen Wohnungseigentümern wurde die Wohnung über das Wohnservice der Stadt Wien vermittelt, sagt die Käuferin Claudia Herzberger. (cr, mil, DER STANDARD, 6.12.2006)