So leer wie hier auf dem Bild ist es selten: Mittags kommen Geschäftsleute, abends eher StudentInnen.

Foto: Standard.at/Zielina

Auch zu ungewöhnlichen Uhrzeiten kann man sich quer durch die Speisekarte essen und trinken.

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Das AERA ist ein Lokaltipp von Standard.at-Innenpolitikredakteurin Anita Zielina: "Vom Frühstück bis zum nächtlichen Bier alles in einem Lokal vereint. Besonders empfehlenswert: die zahlreichen Veranstaltungen von Kabarett bis zu Konzerten."

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Mitten im alten Wiener Textilviertel rund um den Rudolfsplatz im ersten Bezirk liegt das Lokal Aera - seit 1990 Bestandteil der studentischen Lokalszene. Der Lokalboom der 90er Jahre hat die alten, jüdischen Geschäfte fast ganz verdrängt, rund ums "Bermudadreieck" ist eine rege, laute und nicht gerade stilvolle Szene entstanden. Das Aera ist eines von der alten Garde, das noch vom "Zwei Tequila zum Preis von einem" - Boom verschont geblieben ist. Eines von den Lokalen, in die man zu (fast) jeder Tageszeit gehen kann, egal ob einen Hunger, Durst oder die Lust nach Gesellschaft und Unterhaltung plagen. Nicht unmittelbar neben der Uni Wien, aber in angenehmer Gehweite.

Wir suchen uns einen späten Nachmittag unter der Woche für unseren Besuch aus - und treffen eine bunte Mischung an BesucherInnen an: Geschäftsleute bei Besprechungen, Gruppen von Studierenden, einige einzelne Herren, die versunken in ihr Bier starren. Alles in allem ist das Lokal gut besucht, abends ist das Publikum studentischer, tagsüber kommen auch viele Kunden aus den umliegenden Büros vorbei, berichtet Chefin Eva Trauner. Der Antipasti-Teller um 6 Euro ist in Ordnung, mehr nicht - dafür gibt es reichlich Brot (drei verschiedene Sorten) dazu. Die Salatschüsseln sind groß und gut, dazu wird Knoblauchbrot serviert, dem ein bisschen mehr Knoblauchgeschmack nicht schaden würde. Die Karte bietet ein breites Feld an italienischen und wienerischen Hauptspeisen (nicht ganz billig) und viele Snacks wie Toasts oder Tramezzini (preislich in Ordnung). Neben Gösser Bier gibt es das großartige tschechische Starobrno vom Fass. Bei unserem Besuch warteten wir ziemlich lange bis wir bestellen konnten, nachdem wir den Kellner allerdings einmal darauf aufmerksam gemacht hatten, wurden wir dafür umso freundlicher und flotter bedient.

Für Nichtraucher unerfreulich: Das ganze Aera ist Raucherzone. Und selbst am Nachmittag war es schon einigermaßen verraucht, was auf ziemliche Nebelschwaden abends hindeutet. Für Studierende generell hingegen erfreulich: WLAN gibt es, Steckdosen für den Laptop sind auch vorhanden.

Im Aera werden abends Konzerte aller Art, Kabaretts, Privatfeste oder Lesungen veranstaltet - die dann auch schon mal bis in die Nacht hinein dauern. Wer dann am nächsten Tag ein aufbauendes Frühstück braucht, kann sich, zumindest am Wochenende, Zeit lassen: nämlich bis 16 Uhr.

Preisvergleich

Cappucino - 2,40 Euro

Großes Bier vom Fass - 3,20 Euro

Soda Zitron 0,25 Liter - 1,60 Euro

Billigste Speise auf der Karte - Pizzabrot 2 Euro, Schnittlauchbrot 2,10 Euro

Specials - Tagesteller 5,90 bis 6,90 Euro

Bewertung

Studierendenfreundlichkeit: Sehr Gut. Zu fast jeder Tages- und Nachtzeit kann man im AERA sitzen, essen, trinken und plaudern. Abends oft Veranstaltungen, daher eher keine Lernatmosphäre.

Ambiente: Straight, schwarz, ein bisschen abgewohnt - aber gemütlich. Abends kann es ganz schön voll und laut werden, wie sich das für ein Studierenden-Lokal eben gehört.

Preis-Leistung: Gut. Der Tagesteller ist nicht gerade ein Schnäppchen, aber Getränke und Snacks sind preisert.

Fazit

Studentenlokal as Studentenlokal can. Nettes Essen zu fast jeder Uhrzeit, gute Getränke, gute Musik, gute Stimmung.

(Anita Zielina/derStandard.at, 06.12.2006)