Frankfurt - Die Fusionspläne der Dresdner und der Commerzbank sind an einem kritischen Punkt angelangt. Nach dpa- Informationen besteht die Commerzbank im Falle einer Fusion auf einem Zusammenschluss "unter Gleichen". Die Rolle als Juniorpartner komme nicht in Frage, hieß es am Dienstag in Frankfurt. Erfolgsaussichten gering An dieser Auseinandersetzung kann sich bereits bald entscheiden, ob ein Zusammengehen beider Häuser überhaupt weiter vorangetrieben wird. Die Erfolgsaussicht wird in der Commerzbank eher vorsichtig eingeschätzt. Nach dem Substanzwert gilt die Dresdner Bank als wertvoller, zumal sie auf stille Reserven in der Größenordnung von zwölf Mrd. DM (6,14 Mrd. Euro/84,4 Mrd. S) verweisen kann. Nach dem Ertragswert sieht sich das Management der Commerzbank dagegen in einer deutlich besseren Position. Mit nur 35 000 Beschäftigten kam sie im ersten Quartal auf einen Konzerngewinn vor Steuern von 598 Mill. Euro. Die Dresdner Bank kann dagegen nur 247 Mill. Euro vorweisen, dies allerdings mit 50 000 Männer und Frauen. In dieser Relation drückt sich auch der zur Debatte stehende Stellenabbau zu Lasten der Dresdner aus. Dresdner drängt auf Klärung Angesichts der deutlich besseren Ertragsstärke hält die gelbe Bank eine Bewertung der Aktien in der Größenordnung von 1:1 für berechtigt. Darüber hinaus gilt in der Branche das Management der kleineren Bank als erfolgreicher. Mit diesen beiden Pfunden spielt der Commerzbank-Vorstandschef Martin Kohlhaussen auf Zeit. Bei der Dresdner Bank mit dem Großaktionär Allianz (rund 22 Prozent) im Rücken will man nach dem gescheiterten Fusionsversuch mit der Deutschen Bank dagegen rasch eine Klärung. (APA)