Ausgewanderte Wörter
Hrsg. Prof. Dr. Jutta Limbach
Hueber Verlag
ISBN 3-19-107891-6

Buchcover
Schweden entwickeln "Fingerspitzengefühl", Russen geraten in "Zeitnot" und Nigerianer fragen sich "Is das so?".

Deutsche Wörter finden sich in fast allen Sprachen der Welt. Aber nicht immer behalten sie ihre ursprüngliche Bedeutung, sondern verändern sich, passen sich an, eröffnen neue Bedeutungsräume, die sich auch Muttersprachlern nicht sofort erschließen: So bedeutet das englische Wort "glitz", das sich von "glitzern" ableitet, "Glanz" oder "schöner Schein", und das koreanische Wort "arubaito" steht nicht für Arbeit im Allgemeinen, sondern bezeichnet einen "Studentenjob".

Vom 1. Juni bis 30. September 2006 suchte der Deutsche Sprachrat nach ausgewanderten Wörtern. Wer deutsche oder deutschstämmige Wörter in einer anderen Sprache kennt, sollte diese nicht nur benennen, sondern auch erzählen, was sie in ihrer neuen sprachlichen Heimat bedeuten.

Über 6.000 Beiträge

Mehr als 6.000 Belege aus über 70 Ländern gingen ein, darunter aus Finnland, Portugal, Armenien, Kasachstan, Moldawien, Mexiko, Argentinien, Bolivien, Peru, Uruguay, Nigeria, Kamerun, Gambia, Südafrika, Mauritius, Malaysia, Singapur, Taiwan, Südkorea oder Neuseeland. Die meisten Zusendungen betrafen Wörter, die sich im Englischen, Russischen, Ungarischen und Polnischen eingebürgert haben.

Die interessantesten Einsendungen sind nun in Buchform erschienen. Neben der Dokumentation von ausgewanderten Wörtern sind in diesem Buch auch Beiträge und persönliche Reminiszenzen von SprachexpertInnen, JournalistInnen und AutorInnen zu finden.

Geist & Reich nimmt das zum Anlass weiter zu suchen - Nach Wörtern und Redewendungen, die wegen ihrer Aussage, Bedeutung oder ihrer Einmaligkeit unbedingt auswandern sollten. Nicht weil wir sie nicht mehr haben wollen, sondern weil diese Wörter und Redewendungen viel zu bedeutungsvoll und einzigartig sind, als dass sie nur in der deutschen Sprache verwendet werden. (ost)