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Über Geschmack lässt sich streiten, über die Stromrechnung nicht. Vorweihnachtliche Lichterkettenorgien verbrauchen in Österreich den Jahresstrombedarf von 15.000 Haushalten.

Foto: dpa/Ingo Wagner
Linz - Adventspaziergänge in der Abenddämmerung waren vor 15 Jahren noch eine eher düstere Angelegenheit - bis die Lichterketten in die Vorgärten kamen. Mittlerweile illuminieren die Leuchtkörper Bäume, Häuser und Sträucher und verbrauchen vor allem viel Strom. Rund acht Millionen Euro kostet der vorweihnachtliche Glanz in Österreich mittlerweile, rechnet Gerhard Dell, Geschäftsführer des Energiesparverbandes Oberösterreich, vor.

In den wenigen Wochen vor dem Fest verbrauchen die Lämpchen so viel Strom wie 15.000 Haushalte in einem ganzen Jahr. Rund 50 Millionen Kilowattstunden Strom fließen dafür durch die Leitungen, 90 Prozent davon in Privathaushalten.

Einsparungspotenziale

Es seien durchaus große Einsparungspotenziale vorhanden, erläutert so Dell. Wichtig sei, beim Kauf einen Blick auf die Lämpchenleistung zu werfen. Denn der Energiebedarf schwanke beträchtlich. Durch die richtige Produktwahl lasse sich der Stromverbrauch um bis zu 80 Prozent reduzieren. Wer wirklich Strom sparen will, muss umdenken und von der Lampe auf die Diode umsatteln. LEDs (Light emitting Diode - Licht ausstrahlende Diode) sind zwar in der Anschaffung erheblich teurer, kosten im Betrieb aber viel weniger. Und sind auch noch von den Urenkerln nutzbar: Halten manche LEDs heute doch schon 100.000 Betriebsstunden. Bei Dauerbetrieb vom 1. bis zum 24. Dezember also über 173 Jahre.

Egal welcher Technologie man vertraut: Der Sicherheitsaspekt sollte nicht aus den Augen gelassen werden, warnt Dell. Häufigster Fehler sei, nicht vor Spritzwasser geschützte Produkte im Freien zu verwenden. Gleiches gelte für Verlängerungskabel, die ebenfalls nicht alle für die Verlegung im Schnee tauglich seien. Das Kabel ist oft auch die Quelle einer weiteren groben "Energiesünde": Ein dauerhaft gekipptes Fenster leitet nicht nur das Kabel, sondern auch Wärme unkontrolliert ins Freie. (APA, moe, DER STANDARD - Printausgabe, 24. November 2006)