Habyarimana war am 6. April 1994 beim Abschuss seines Flugzeugs getötet worden. Der Mord gilt als Auslöser des Völkermordes in Ruanda mit bis zu 800.000 Toten. Die Ankläger des in Tansania ansässigen Internationalen Strafgerichtshofs für Ruanda (ICTR) wiesen unterdessen Bruguieres Empfehlung zurück, Kagame anzuklagen.
Auch Kagame "mutmaßliche Beteiligung" vorgeworfen
Die französischen Haftbefehle werden nun in allen Mitgliedstaaten der internationalen Polizeibehörde Interpol verteilt. Dem ruandesischen Staatschef Kagame selbst hält Bruguiere eine "mutmaßliche Beteiligung" an dem Mordanschlag auf Habyarimana vor. Kagame bestreitet jede Verwicklung in das Attentat.
Die Staatsanwaltschaft am ICTR betonte, sie sei rechtlich gar nicht für diesen Mord zuständig. Überdies seien die Ankläger unabhängig und nähmen "von niemandem Instruktionen entgegen", sagte Behördensprecher Everard 0'Donnell im tansanischen Arusha. Die Vereinten Nationen hatten den Strafgerichtshof geschaffen, um die Hauptverantwortlichen des Völkermordes richten zu können.