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Foto: AP /Ronald Zak
Wien - Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat betonte in einem Gespräch diesbezüglich die Notwendigkeit für die Neuregelung der Substitutionsbehandlung, wie sie über zwei neue Verordnungen mit 1. März 2007 in Kraft treten wird.

Neue Substitutionsverordung

Die Ministerin: "Wichtig ist vor allem, dass wir mit den neuen Substitutionsverordnungen den Zugang zu Methadon so geregelt haben, dass der Missbrauch so gering wie möglich gehalten wird und kein Schwarzhandel entstehen kann." Die beiden Verordnungen regeln die Drogenersatzbehandlung von Opiatabhängigen direkt und die Ausbildung der damit befassten Ärzte bindend und österreichweit.

Schwarzmarkt für Substitutionsmittel

Das beabsichtige Zurückdrängen des in den vergangenen Jahren beobachteten Schwarzmarktes für Substitutionsmittel, vor allem für retardierte Morphine, könnte im positiven Fall auch die Zahl der Drogenopfer reduzieren. Die Ministerin: "Der Mischkonsum, zum Teil auch mit Alkohol, ist besonders gefährlich." Retardierte Morphine gibt es es in Tablettenform. Die Mittel können aber bei Missbrauch auch aufgelöst und injiziert werden. Bei den meisten Drogentoten ist ein Cocktail aus verschiedenen Suchtmitteln inklusive Opiaten, Medikamenten und/oder Alkohol der Auslöser der Tragödie.

Heftige Diskussion - Verschiebung auf 1.März

Rund um die beiden Verordnungen hat es in der Vergangenheit zum Teil heftige Diskussionen gegeben. Diese sieht die Gesundheitsministerin jetzt als beendet an: "Wir wollten die Verordnungen ja schon im Sommer haben. Da konnte man sich mit den Bundesländern aber nicht über die Fragen der Finanzierung einigen. Dann gab es Widerstand gegen das In-Kraft-Treten mit 1. Jänner. Das wurde auf 1. März verschoben. Die Verordnungen wurden ja mit den Fachleuten ausgearbeitet und sind jetzt völlig akzeptiert."

Möglichkeit der Mitgabe soll doch bleiben

Auch die Mitgaberegelungen für die Substitutionsmittel - für Arbeit, Ausbildung und Urlaub - wird zum Teil neu geregelt. Die Letztfassung der Verordnung ist dabei deutlich weniger restriktiv als die ersten Vorschläge. Die Ministerin: "Es geht ja nicht um jene Abhängigen, die berufstätig sind, eine Ausbildung machen und schon wieder integriert sind." Diese sollten die Möglichkeit haben, die Substitutionsmittel in einer Form zu erhalten, die ihnen die Versorgung damit im Rahmen ihrer Lebensumstände ermögliche.

Drogenmissbrauch Nummer Eins - Alkohol

Freilich, in Sachen Missbrauch stehen in Österreich nicht "Heroin & Co." an der Spitze. Die Ministerin: "Alkohol ist das meist gesuchte Suchtgift. Dann kommen der Tabak und danach Cannabis. Beim Alkohol muss man zwischen Gebrauch und Missbrauch unterscheiden. (...) Bei illegalen Drogen kann für eine Abhängigkeit aber auch der ein- oder zweimalige Konsum für eine Abhängigkeit ausreichen. Das ist der Unterschied." (APA)