Mit dem Start der beiden Gratiszeitungen Oberösterreichs Neue und Heute Ende August bekam Linz ein Abfallproblem. Die Verlage werden jetzt in die Pflicht genommen, so das Ergebnis eines Treffens mit den Involvierten nach der Probezeit.
Reinigungspauschale in Graz
Nicht nur in der oberösterreichischen Landeshauptstadt wird eine deutliche Zunahme von herumfliegendem Papier bemerkt. Auch die Grazer Verkehrsbetriebe (GVB) registrieren eine „enorme Verschmutzung“ in der Stadt seit Heute und OK gratis an den öffentlichen Haltestellen aufliegen. „Wir haben gerade Verträge aufgesetzt, die eine Reinigungspauschale für die Verlage enthalten“, sagt GVB-Presseverantwortliche Katharina Hofmann-Sewera.
2500 Euro Mehrkosten
In Linz ist man schon einen Schritt weiter. Die jeweiligen Verträge seien bereits zum Gegenzeichnen bei den Herausgebern. Künftig sollen sie sich selber um das Sauberhalten jener Haltestellen mit Verteilerboxen kümmern. Die herumliegenden Blätter dürfen aber nicht in öffentliche Mülltonnen, sondern müssen von den Verlagen entsorgt werden. „Wenn das nicht funktioniert, werden wir eine Drittfirma beauftragen und die Kosten den Verlagen in Rechnung stellen“, erläutert Penn. Seit September haben die Linzer Linien pro Monat 2500 Euro mehr für die Reinigung ihrer Haltestellen ausgeben müssen. Die neuralgischen Punkte seien die Umsteigehaltestellen wie Hauptplatz, Taubenmarkt oder Hauptbahnhof. Die ÖBB haben sich bereits von den Herausgebern der Gratiszeitungen vertraglich zusichern lassen, dass ein möglicher zusätzlicher Reinigungsaufwand zu deren Lasten gehe.
Klammer-Vereinbarung
Nach diesem Verursacherprinzip verfährt man auch in Wien. „Aus den Erfahrungen mit dem U-Bahn Express haben die Wiener Linien ihre Lehren gezogen“, erklärt deren Pressesprecher Johann Ehrengruber. Deshalb wurde bereits vor der Erstausgabe von Heute mit Herausgeber Dichand vereinbart, dass die Gratiszeitung nur geklammert verteilt werden dürfe. So kann verhindert werden, dass einzelne Seiten in den U-Bahn-Stationen herumfliegen.