Krems - Der niederösterreichische Backmaschinenerzeuger Pregesbauer mit Sitz in Hadersdorf am Kamp (Bezirk Krems) ist nun definitiv insolvent. Der Betrieb sei auch über einen Zwangsausgleich nicht sanierbar und müsse liquidiert werden, berichtete der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) in einer Aussendung am Montag.

Im Konkursantrag wurden die Passiva mit rund 2,8 Mio. Euro genannt. Tatsächlich würden die Gesamtschulden jedoch deutlich höher liegen, nach KSV-Einschätzung bei mindestens 3,5 Mio. Euro, berücksichtigt man auch die Ansprüche der bei Pregesbauer großteils langjährig beschäftigt gewesenen Mitarbeiter aus der Beendigung der Dienstverhältnisse.

Als Hauptinsolvenzursache gilt der kontinuierlich schrumpfende Kundenstock als Folge des Strukturwandels in der Bäckereibranche. Der Betrieb wird seit 2000 von den Schwestern Karin Pregesbauer und Eva Pregesbauer-Mörwald, Ehefrau von Promi-Gastronom Toni Mörwald aus Feuersbrunn, geleitet.

"Nach 37 Jahren Marktpräsenz kam nun das endgültige Ende für das Familienunternehmen. Mangels Liquidität und um weitere Nachteile für die Gläubiger wegen drohender Verlustgebarung abzuwenden, hat das Konkursgericht die sofortige Betriebsschließung angeordnet", berichtete Insolvenzexperte Kurt Haendel vom KSV.

Reduzierter Betrieb

Die anfänglichen Überlegungen der Geschäftsleitung, die defizitäre Produktion zu schließen und einen auf Service und Handel mit zugekauften Geräten reduzierten Betrieb im Rahmen des Konkurses fortzuführen und damit einen Zwangsausgleich zu finanzieren, musste fallen gelassen werden. Der Umsatzanteil dieser Sparte sei im Verhältnis zum Gesamtumsatz zu gering, um neben einem positiven Fortbetrieb auch die Erfüllung eines zumindest 20-prozentigen Zwangsausgleiches darstellen zu können.

Für eine Auffanglösung gebe es gegenwärtig keine Signale. Die Vermögenswerte werden nunmehr durch den Insolvenzverwalter bestmöglich verkauft.

Das Unternehmen wurde 1969 von Martha und Johann Pregesbauer als Handelsfirma für Bäckereimaschinen und Backöfen gegründet. 1979 erfolgte die Umwandlung und Einbringung der Einzelfirma in die heutige Gesellschaft. Geschäftsfelder waren die Fertigung von Maschinen für das Bäckereihandwerk sowie der Handel mit Spezialgeräten für den gewerblichen und industriellen Bäckereibedarf. Zum Zeitpunkt der Konkursbeantragung waren 51 Mitarbeiter beschäftigt. (APA)