Die Sofiensäle sind auch als Ruine denkmalgeschützt. Über eine zukünftige Nutzung gibt es noch keine konkreten Pläne.

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Die Sofiensäle - oder das, was von ihnen nach dem Brand 2001 übrig geblieben ist - werden mit Plastikplanen winterfit gemacht. Wie man sie in Zukunft nützen will, sei laut Bauträger noch offen. Fix ist, dass rundherum Wohnungen entstehen sollen. Wien - Die Wiener Sofiensäle erhalten eine Schutzabdeckung für den Winter. Die Kunststoffplanen werden den denkmalgeschützten Bereich des ehemaligen Konzert- und Ballsaals inklusive der Wände sowie den Vorbau samt Säulen schützen. Ein konkretes Nutzungskonzept für einen der ehemals beliebtesten Veranstaltungsorte Wiens, der im Sommer 2001 fast vollständig abbrannte, ist noch immer offen.

Anfang 2007 werde man mit der Planung konkret werden, versicherte Werner Scharf von der Arwag bei einem Pressetermin in der Brandruine am Freitag. Der gewerbliche Bauträger Arwag hatte das Gebäude Ende Jänner von der Sofiensäle AG des Bauunternehmers Julius Eberhardt übernommen. Fest steht zumindest, dass rund um den denkmalgeschützten Bereich Wohnungen entstehen sollen. Auch über ergänzende gewerbliche Nutzungen wird laut Scharf nachgedacht. Zudem solle es "ein bisschen Kultur" geben. Darüber sei die Arwag aber erst in Verhandlungen, betonte er.

Der denkmalgeschützte Bereich werde so rekonstruiert, wie das Denkmalamt sich das wünsche. Die Planungen verzögerten sich aufgrund weiterer Untersuchungen etwa hinsichtlich Konstruktion, Untergrund und Fundierung. So seien etwa die Holzpfähle, auf denen der historische Saal gelagert ist, "weggemorscht", sagte Scharf. "Vielleicht gelingt es uns, dass wir in eineinhalb Jahren mit dem Bau beginnen können", hoffte er. Zufrieden über die Abdeckung sowie über bereits erfolgte Vorarbeiten an der Brandruine zeigte sich Barbara Neubauer vom Bundesdenkmalamt Wien. "Nun ist ein Zustand geschaffen worden, auf den wir mit Beruhigung schauen". (APA, red, DER STANDARD - Printausgabe, 18./19. November 2006)