Barzahlung weiter möglich
Auch weiterhin können Raucher mit Bargeld bezahlen, weitere Daten werden nicht abgerufen, beruhigt er. Die Bankomatkarte oder das Handy geben durch eine Alterskennung lediglich darüber Auskunft, "ob der Inhaber das Alter von 16 Jahren überschritten hat, oder nicht", so Simhandl. Rund 8.000 Trafikanten gibt es in Österreich, sie müssen ihre 7.000 Automaten auf die Jugendschutz-Maßnahme umrüsten. Diese "erfolgt je nach Automat durch eine Zeituhr oder manuell durch einen Außendienstmitarbeiter". Die Bankomatkarte gelte dann zukünftig als "Basis" für den Zigarettenkauf, nicht alle Automaten seien mit Handymodulen ausgestattet, informierte Simhandl.
Missbrauch "theoretisch gegeben"
Für die Bankomatkarte spreche laut dem Geschäftsführer der MVG einiges, natürlich sei ein Missbrauch "theoretisch gegeben", aber "wir haben die Bankomatkarte bewusst gewählt, weil es eine hohe Schwelle gibt, sie aus den Händen zu geben." Sie sei zwar "nicht 100-prozentig perfekt, aber fast fälschungssicher und rechtlich eine saubere Geschichte". Zuvor waren als Alternativen sowohl die E-Card als auch eigene Trafikkarten im Gespräch gewesen: Aber "wenn wir zugelassen hätten, dass jeder seine eigene Karte hat, wäre die Prozedur nicht überprüfbar, bei der Bankomatkarte dagegen steht ein sicheres System dahinter", erklärte er.
Endphase der Erhebung
Die Trafikanten wurden über die Maßnahmen durch Aussendungen in drei Wellen, aber auch auf Fachgruppentagungen und in Fachzeitungen informiert. Kontrolliert werde die Umsetzung dann ab 1.1. 2007, im letzten Jahr wurden vorbeugend sowohl die Trafikanten als auch die Automateninhaber zu den Standorten der Automaten und dem Sicherheitssystem befragt. "Wir befinden uns gerade in der Endphase der Erhebung, Ende November liegt uns der vollkommende Datenstand zur Verfügung", sagte Simhandl.
Hoffung in "Berufsethos" der Trafikanten
Sollten Trafikanten sich nicht an das Gesetz halten, wird der Tabakverkauf an diesem Automatenstandort verboten. Simhandl ist aber zuversichtlich, dass die Bestimmungen fristgerecht eingehalten werden, nicht nur, weil Automaten "je nach Standort bis zu 25 Prozent des Umsatzes machen." Er pocht auf den "Berufsethos", so seien "die Trafikanten ein Klientel, die sich in höherem Maße als andere an Gesetze halten." Natürlich wären am Anfang viele dagegen gewesen, auch weil die Umrüstung jeden Trafikanten 1.000 Euro koste. Hier wurden aber laut Simhandl "sehr individuelle Lösungen gefunden". Einzelne Bundesländer würden von der Wirtschaftskammer unterstützt, auch Tabakwaren-Hersteller seien einzelnen Trafikanten "entgegengekommen".