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Der Marille auf der Spur: Von EU-Gesetzen und anderen Verwirrspielen rund um die Marillenmarmelade...

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER
Wien - Früchte in Marillenmarmeladen kommen nur selten aus Österreich. Zu diesem Ergebnis kommt ein Test des Vereins für Konsumenteninformation. Nur eines von 28 untersuchten Produkten - Bailoni Wachauer Gold Marillen Konfitüre Extra - wird ausschließlich aus heimischen Marillen hergestellt, berichtete Franz Floss, VKI-Geschäftsführer für die Bereiche Untersuchungen und Publikationen, am Mittwoch.

Einige der untersuchten Marmeladen werben allerdings trotzdem mit rot-weiß-roten Fahnen oder Österreich-Bezug, erklärte Floss. Neben Bailoni wurden aber nur in drei weiteren Produkten von den Firmen Staud's und Clever Marillen aus der Alpenrepublik gefunden. Dabei kamen in unterschiedlichen Anteilen aber auch Früchte aus Ungarn ins Glas. 86 Prozent der für die getesteten Marmeladen benötigten Marillen kommen aus der EU, der Türkei und Bulgarien.

Kennzeichnung

Gesetzlich ist diese Werbung legal, erklärte Floss. Denn für die Bezeichnung "Herstellung in Österreich" genügt es, wenn 50 Prozent der Wertschöpfung - zum Beispiel die Verarbeitung - im Land stattfinden. Eine gelb-blaue "geschützte Ursprungsbezeichnung" findet man auf der Verpackung, wenn von der Erzeugung bis zur Herstellung alles in einem geographischen Gebiet nach einem bestimmten Verfahren erfolgt. Dies ist zum Beispiel bei den Wachauer Marillen der Fall.

Verwirrspiel gibt es aber auch beim Fruchtanteil. Statt Marmeladen findet man in Supermarktregalen drei verschiedene Produktgruppen: "Konfitüre extra", "Konfitüre leicht" und "Fruchtaufstrich". Im Geschmackstest dominierten bei den getesteten Produkten Urteile wie "viel Zucker", "wenig Frucht", "fad" oder "klebrig". Im Gesamturteil erhielten nur zwei Marmeladen von Staud's und Darbo die Note "Sehr gut". (APA)