Das neue Musical "A good Man" an der Wiener Kammeroper: Die Musik von Ray Leslee führt flott, teils jazzig, durch die Handlung
Isabella Hager; Beate Henneberg
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Dass Toleranz nur in Grenzen funktioniert, zeigt das neue Musical "A good Man". Im Mississippi von 1946 ist der schwarze Landarbeiter Albert (David Durcham) zwar als braver Bürger integriert, als er aber sein Haus weiß anstreichen möchte, geht das der Dorfgemeinschaft zu weit. Aus dem Zwist um Mörtel und Farbe zieht Autor Philip S. Goodman eine etwas langwierige Folge an Diskriminierungsakten - dass Albert nicht aufgibt, versteht sich.
In Zwischenszenen gibt Preacher Tom (Stephen Shivers) mit großen Vokalkapazitäten Blues- und Gospelstücke zum Besten. Überhaupt führt die Musik von Ray Leslee flott, teils jazzig, durch die Handlung - dass die Inszenierung dabei dürftig und die Dialoge kurz ausfallen, kann die saubere Leistung von Ensemble und Orchester durchaus vergelten (Dirigent: Michael Schnack). Eine Frage bleibt offen: Weshalb blinkt uns, während Albert "I got a Right" schmettert, vom Bühnenhimmel ein glitzernder Santa Claus mit Rentierschlitten entgegen? (ih/DER STANDARD, Printausgabe, 14.11.2006)
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