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Ahornsirup, Wildlachs und Eishockey-Weltmeister sind längst globalisiert. Mittlerweile gibt's auch den kanadischen Master's Degree praktisch "ums Eck": In Linz inskribieren, auf den Postmann warten, fleißig büffeln, Prüfung - und fertig.

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Ein Studienabschluss an der kanadischen University of British Columbia (UBC) macht hier zu Lande einigen Eindruck und lässt auf die Weltoffenheit des erfolgreichen Absolventen schließen. Ganz falsch wird dieser Verdacht vielleicht nicht sein - ein Aufenthalt in Übersee muss jedoch nicht in jedem Fall die Grundlage des akademischen Erfolgs sein.

Grundsätzlich reicht dazu heute die Anreise nach Linz - die Inskription an der Johannes Kepler Universität. Diese kooperiert nämlich über ihr Zentrum für Fernstudien mit der UBC, und ermöglicht die Teilnahme am postgradualen Unilehrgang "Master of Educational Technology" (MET) von der Alpenrepublik aus.

Als Zulassungsvoraussetzung wird ein abgeschlossenes Studium in der Mindestdauer von vier Jahren verlangt, sowie der Nachweis ausreichender Englischkenntnisse, was der bekannte "Test of English as a Foreign Language" (Toefl) gewährleisten soll.

Finanziell werden Studierende - neben dem österreichischen Studienbeitrag von 363,36 Euro - mit einer Zulassungsgebühr von 90 Kanadischen Dollar (rund 63 Euro) belastet sowie den Gebühren von 1250 Dollar (ca. 865 Euro) pro Kurs. Für den Master-Grad sind zehn Kurse zu bestehen.

Multimedia-Vorreiter

Gegründet wurde das Linzer Zentrum für Fernstudien im Jahr 1992, erzählt Josef Reif, Leiter des Entwicklungssupport-Zentrums. Seit 1994 arbeite man mit der deutschen Fernuniversität Hagen zusammen. Mit im Verbund sind heute die Fernstudienzentren Bregenz und Wien, die Anfang der 80er-Jahre entstanden, sowie das Fernstudienzentrum Steyr.

Das mittlerweile autonom fungierende Multimedia-Diplomstudium der Rechtswissenschaften wurde anfangs ebenfalls über das Fernstudienzentrum abgewickelt. Frühzeitig wurden in diesem Rahmen schon Vorlesungen live aus dem Linzer Hörsaal nach Bregenz übertragen.

"Unser Leitmedium bleibt dennoch das Skriptum", erläutert Reif. Die "virtuelle Universität" - also alle Dienstleistungen, die über eine Online-Plattform angeboten werden - "ist ein reines Add-on". Die Verteilung von Lehrmitteln erfolgt hauptsächlich per Post. Postgraduale Ausbildungen würden in ihrer Bedeutung sicher noch steigen, derzeit setzt das Fernstudienzentrum den Schwerpunkt aber weiter auf universitäre Grundstudien. (Bernhard Madlener/DER STANDARD Printausgabe, 11./12. November 2006)