Nairobi - Der Potsdamer Wissenschafter Stefan Rahmstorf
hat auf der Klimakonferenz in Nairobi vor einer Übersäuerung der
Meere gewarnt. Die Ozeane absorbierten ein Drittel der Weltemissionen
von Kohlendioxid, was zu einer wachsenden Bedrohung von
Meereslebewesen, führe, sagte Rahmstorf am Donnerstag. Dies gefährde
letztlich auch die fragile Nahrungskette der Erde.
Zusammen mit acht weiteren Forschern legte Rahmstorf eine Studie
vor mit dem Titel "The Future Oceans - Warming Up, Rising High,
Turning Sour". Die Verfasser warnen darin vor ähnlich schwer
wiegenden Problemen wie beim Phänomen des Sauren Regens in den
siebziger und achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Schock für die Wissenschafter
David Santillo vom Greenpeace-Forschungslabor in der britischen
Stadt Exeter sagte, die Erkenntnis von der Übersäuerung der Ozeane
habe die Wissenschafter wie ein Schock getroffen. Damit sei klar,
dass einige der für die Menschheit wesentlichen Meeresressourcen
künftig nicht mehr zur Verfügung stehen könnten.
Die Folgen der Erderwärmung und mögliche Gegenmaßnahmen stehen im
Mittelpunkt des Weltklimagipfels, der am Montag in der kenianischen
Hauptstadt eröffnet wurde. In den kommenden zwei Wochen beraten dort
tausende Politiker, Wissenschafter und Umweltschützer aus rund 190
Staaten über ein Nachfolgeabkommen für das 2012 auslaufende
Kyoto-Protokoll, das den Ausstoß an Treibhausgasen wie Kohlendioxid
verringern soll. (APA/AP)