Wie das nun einmal so ist

bei Legenden: Manche davon sind nur verklärte Erinnerungen. Da baute Volvo in den frühen 1970er-Jahren den P 1800, der aufgrund seines extravaganten Heck-Glas-Designs schnell Schneewittchensarg genannt wurde.

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Mitte

der 80er-Jahre versuchten sich die Schweden mit dem 480er erneut am Thema: Beide Autos gelten nach heutigen Maßstäben als Flop.

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Das wird

beim dritten Versuch anders - schon, weil das Umfeld entsprechend aufbereitet ist: Audis A3, BMWs 1er und Alfas 147 schlagen sich erfolgreich im Markt und graben der traditionellen Golf-Klasse sukzessive das Wasser ab. Nun stößt auch Volvo mit dem C30 dazu - und rechnet konservativ mit einem Jahresabsatz von 65.000 Fahrzeugen.

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In Sachen Design

ist der C30 zweifellos Schneewittchens bisher schönster Glassarg: In der Heckansicht wirken Audi und BMW vergleichsweise superbieder, und auch die Seitenlinie taugt dazu, den Fankreis der Marke zu erweitern.

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Bloß

die Frontpartie fällt etwas zurück. Kein Wunder: musste doch der gesamte Vorderwagen aus Kostengründen vom S40/V50 übernommen werden. Also unterscheidet sich der C30 vorn nur in Nuancen von Limousine und Kombi.

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Ähnlich

auch drinnen: Das "Aha" bedeutet, dass einem Gestaltung, frei schwebende Mittelkonsole, Armaturen, Knöpfe, kurz: die ganze Landschaft da vorn, geläufig sind.

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Spannender

wird's hinten. Da machte Volvo nämlich aus der Not der schlanken Taille draußen eine innere Tugend: Man beschränkte sich auf zwei Sitzplätze und rückte sie jeweils gegen die Mitte hin.

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Ergibt

besseres Sitzen, besseren Überblick, und irgendwie sind wir hier auch wieder zurück bei den Gebrüdern Grimm und der schönen Märchenprinzessin: In diesem Auto ist Platz für Schneewittchen, aber nicht für sieben Zwerge.

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Dafür

für drei Prinzen - sofern sie keine Sitzriesen sind. Sonst wird's nämlich eng, was aber auch kein Wunder ist bei einem 4,25-Meter-Auto (VW Golf: 4,21 m).

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Der C30

ist so sicher, wie ein Volvo sein muss, und kommt komfortbetont daher. Er ist der Cruiser in seiner Klasse. Federung, Lenkung, alles geht in dieses Richtung. Schließlich will Schneewittchen ja nicht zu hart gebettet sein - oder war das eine andere Prinzessin, jene auf der Erbse? Egal.

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Die

Topmotorisierungen gab's bei der Pressepräsentation auf Mallorca zum antesten: den D5 mit Automatik, ein Die-sel mit 180 PS, zumindest auf dem Papier. Viel glaubwürdiger kommen die 220 PS des T5 Turbo daher, da passt auch die 6-Gang-Schaltung fein dazu. Tipp: Sportfahrwerk ordern.

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Fazit C30:

Sympathischer Neuzugang. Weiter so, Volvo. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 10.10.2006)

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Volvo

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