Mit dem 190 Mio. Euro teuren Wasserwerk, das die EVN über ihre Wassertechniktochter WTE realisiert hat, rechnen sich die Niederöstereicher Chancen auf Folgeaufträge aus. Moskaus Bürgermeister Jurij Luschkow jedenfalls hat die Einladung ausgesprochen, EVN möge sich bei den anstehenden Ausschreibungen doch wieder bewerben. "Sie haben eine gute Arbeit gemacht", sagte Luschkow an die Adresse des Vorstands und des Eigentümervertreters, Landeshauptmann Erwin Pröll, gerichtet.
Betrieb des Kraftwerks
Die EVN bzw. die WTE wird das Wasserwerk die nächsten zehn Jahre auch betreiben und damit die Kosten samt Aufschlag zurückverdienen. Das Wasserwerk, das etwa eine Million der zwölf Millionen Einwohner großen Metropole Moskau mit frischem Trinkwasser versorgt, geht 2016 in den Besitz der Stadt über.
Auch wenn die Margen in der Wassersparte derzeit besser sind, Hauptstandbein der EVN bleibt der Strom. Unternehmen wie der Verbund mit hohem Eigenerzeugungsanteil profitierten von den derzeit hohen Preisen an den Strombörsen, heißt es. Unternehmen wie die EVN, die viel Strom zukaufen müssten, seien schlechter dran. Eine Zusammenarbeit, wie sie unter dem Stichwort "Österreichische Stromlösung (Ösl)" angedacht ist, brächte Vorteile für alle, ist EVN-Chef Hofer überzeugt.
Grad der Kooperation
Über den Grad der Kooperation könne man diskutieren; wichtig sei, dass jedes der beteiligten Unternehmen in seinen Stärken gestärkt werde. Deshalb sei es gut, wenn der Verbund in einer gemeinsamen Großkundengesellschaft das Sagen habe, die Partner der Energie Allianz (EVN, Wienstrom, Bewag) hingegen im Endkundengeschäft.