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Deutsche finden wieder zur Kirche zurück

foto: Federico Gambarini dpa/lnw
Düsseldorf - Knapp 26.000 abtrünnige Protestanten in Deutschland kehren nach jüngsten Statistiken der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) jährlich wieder zu ihrer Kirche zurück. Mit der leicht steigenden Tendenz seit Einführung der bundesweiten Wiedereintrittsstellen im Jahr 2001 sei dies eine "Erfolgsgeschichte", sagte der Stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende, der thüringische Landesbischof Christoph Kähler, am Donnerstag in Düsseldorf.

120 Wiedereintrittsstellen

Derzeit gebe es bundesweit knapp 120 Wiedereintrittsstellen in Kirchen, Buchläden oder sogar mobil in Lieferwagen. Von den 25,6 Millionen Protestanten in Deutschland sind laut EKD-Statistik im Jahr 2004 aber auch über 140.000 ausgetreten.

Kein "Discountangebot"

Die meisten der Ausgetretenen, die erneut Kirchenmitglieder werden möchten, seien zwischen 30 und 50 Jahre alt und hätten ihrer Gemeinde vor mindestens zehn Jahren den Rücken gekehrt, sagte Kähler. Auch wenn mancherorts die für einen Getauften unproblematische Rückkehr sogar per Telefon abgewickelt werden könne, gehe es nicht um ein "Discountangebot", erklärte der Theologe.

Befragungen zeigten, dass dieser Schritt für die wieder Aufgenommenen "alles andere als eine Augenblicksentscheidung ist". Als Motivation werde zumeist genannt, dass die Kirche berechtigte Werte vertrete und an wichtigen Wendepunkten des Lebens ihre Begleitung anbiete. Der frühere Austritt werde zumeist als "damals notwendig, aber heute als nicht mehr passend empfunden", sagte Kähler. (APA/dpa)