"Ein solcher Plan würde sich wohl dem Verdacht aussetzen, dass ein demokratisches Wahlergebnis korrigiert werden soll", bekräftigte Fischer seine Skepsis.
"Einzig denkbare Regierungsform"
Er betonte, dass er eine Große Koalition von SPÖ und ÖVP nicht für die "einzig denkbare Regierungsform in Österreich" halte. Aber die Wähler hätten so entschieden, dass eine stabile Mehrheitsbildung im Parlament nur möglich ist, wenn die beiden größten Parteien zusammenarbeiten oder eine große mit zwei kleinen Parteien. Letzteres scheine auf Grund "sehr dezidierter" Aussagen seitens der FPÖ und der Grünen "nach derzeitigem Stand der Dinge äußert unwahrscheinlich zu sein".
Zur Frage einer Minderheitsregierung merkte Fischer nur an, dass es unter den gegebenen Umständen keinen Anlass gebe, darüber nachzudenken, ob und unter welchen Voraussetzungen eine solche in Frage kommen könnte.
"In vertretbarer Zeit"
"Aus allen diesen Gründen wünsche ich mir, dass die nunmehr laufenden Verhandlungen zwischen den beiden großen Parteien sachlich, konstruktiv und unter Bedachtnahme auf das Wahlergebnis geführt werden", betonte der Bundespräsident. Und: "Es wäre wünschenswert, wenn in vertretbarer Zeit ein gutes Verhandlungsergebnis erzielt werden kann."