Die "Sun" berichtete auf ihrer Titelseite, Naomis Drogen-Therapeutin habe sie angezeigt, weil das Model ihr das Gesicht zerkratzt habe. Das Blatt zitierte eine ungenannte Quelle mit den Worten: "Die Kratzspuren waren so rot, dass man sah, dass es gerade erst passiert war." Campbells Sprecher sprach dagegen von einem "Missverständnis".
Nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA kehrte Campbell am Donnerstag zu einer weiteren Anhörung auf die Wache zurück und wurde zunächst bis zu einem Termin im Dezember auf freien Fuß gesetzt. Ihr Sprecher erklärte, er sei sicher "dass alles geklärt werden kann, wenn die Polizei ermittelt". Campbell beteuerte laut "Sun" ihre Unschuld.
Die in London geborene Campbell wurde mit 15 Jahren entdeckt. Sie ist eines der bekanntesten Gesichter der Welt und arbeitete unter anderem für Ralph Lauren, Versace und Dolce & Gabbana. Die Britin war das erste schwarze Model, das auf den Titelseiten des "Time"-Magazins sowie der französischen und der britischen "Vogue" erschien. In den vergangenen Jahren wurde ihre Karriere jedoch von einer Reihe von Körperverletzungsvorwürfen und Drogenproblemen überschattet.
Auch Gewalt gegen Haushälterin
In den USA läuft derzeit bereits ein Verfahren gegen die bekennende Cholerikerin. Campbells Ex-Haushälterin Ana Scolavino beschuldigt das Model, ihr ein Telefon an den Kopf geworfen zu haben, nachdem es sie zuvor des Diebstahls bezichtigt hatte. Nach Polizeiangaben hatte Scolavino eine Wunde, die mit mehreren Stichen genäht werden musste. Im Fall eines Schuldspruchs drohen Campbell bis zu sieben Jahre Haft. Eine weitere Ex-Mitarbeiterin klagte ebenfalls in den USA gegen das Model und enthüllte im September deftige Details über die Umgangsformen der Schönen.
Bereits vor zwei Jahren hatte sich Campbell vor einem kanadischen Gericht schuldig bekannt, auf eine Mitarbeiterin losgegangen zu sein. Auch hier spielte ein Telefon als Tatwerkzeug eine Rolle: Die Britin hatte mit dem Apparat auf den Kopf der Mitarbeiterin eingedroschen. Nach einer Vereinbarung zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft kam Campbell damals frei.