Kathrin Stumreich (Mi., 25.10., 16:34)

Agua von Veronica Chen

"Agua", eine argentinisch/französische Produktion, einer weiterer Favorit aus 38 meiner Filme: nicht weil er absolut umwerfend ist, sondern weil hier eine interessante Verknüpfung gesehen werden kann. Ist Sport Kunst? Es ist nicht wirklich leicht einer Disziplin mehr einzuhauchen, wenn es primär ums Siegen geht und fest etablierte Regeln befolgt werden. Auch nicht nur das Medium Film alleine macht Schwimmen in Agua schön. Schwimmen als Wettkampf wie es in Peterpan-eui gonsik gezeigt wird, deutet nicht mehr an als wir im täglichen Sportprogramm sehen.

Foto: Viennale
"Agua"
VERONICA CHEN
Argentinien/F 2006

Die Herangehensweise Veronica Chens an diesen Sport und seine Dramatiker überdeckt dieses abgedroschene Sportschauen durch eine verbindliche Ästhetik. "Der Sport vermag alle dramatischen Aspekte der menschlichen Existenz in Szene zu setzen," könnte als Leitsatz gelten, und die beiden Protagonisten verkörpern dies auf professionelle und sehr private Art. "Sport ist eine Art von Kunst. Die Kunst im üblichen Sinne ist eine andere." (Wolfgang Welsch in Kunstforum 2004). Veronica Chen ist glücklicherweise so mutig und ignoriert den üblichen Sinn."