Bagdad - In Bagdad sind Augenzeugen zufolge bei nächtlichen Razzien der US-Truppen fünf Menschen getötet und mindestens sechs weitere verletzt worden. Die Soldaten hätten Häuser im Viertel Sadr-Stadt durchsucht und Luftangriffe auf ein Bürogebäude geflogen, sagte ein Augenzeuge am Mittwoch. Das US-Militär äußerte sich nicht.

Ein Kameramann der Agentur Reuters filmte fünf Tote in einem Leichenschauhaus. Sadr-Stadt gilt als Hochburg der schiitischen Mehdi-Armee. Einem Augenzeugen zufolge waren zwei Anhänger dieser Armee unter den Toten.

Es war zunächst unklar, ob die Aktionen in Zusammenhang mit einem seit Montag vermissten Soldaten standen. Die US-Armee hatte mitgeteilt, der Mann sei von Unbekannten entführt worden. Der Übersetzer sei von den vermummten Tätern aus der Wohnung von Familienangehörigen außerhalb des schwer bewachten Regierungsviertels verschleppt worden. Seitdem durchkämmen US-Soldaten Bagdader Stadtteile auf der Suche nach ihrem Kameraden.

Am Mittwoch hob die Armee die Sperrung des zentralen Stadtteils Karrada auf. Einem Armeesprecher zufolge suchten die US-Soldaten jedoch weiter intensiv nach dem Vermissten. "Wir setzen dafür alles in Bewegung", sagte der Sprecher. Luftangriffe seien im Zuge der Suche jedoch nicht geflogen worden. (APA/Reuters)