Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AP ist am Dienstag im Gazastreifen von bewaffneten Palästinensern entführt worden. Der 37 Jahre alte Spanier Emilio Morenatti verließ gerade sein Haus, als er von vier Männern angegriffen und in einen Wagen gestoßen wurde, wie sein Fahrer und Dolmetscher Majed Hamdan erklärte. Hamdan hatte vor dem Haus im Auto gewartet, um Morenatti abzuholen.

Die Entführer nahmen dem Fahrer seine Autoschlüssel und sein Telefon ab, hielten ihm eine Waffe an den Kopf und forderten ihn auf wegzugehen. Danach fuhren sie mit dem Fotografen davon. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.

Hamas-Regierung verurteilt Tat

Die palästinensische Hamas-Regierung verurteilte die Entführung. Die Tat schade dem Ruf des palästinensischen Volkes, sagte ein Sprecher, Ghazi Hamad. Die Regierung werde sich mit allen Mitteln für eine Freilassung Morenattis einsetzen. Auch die Fatah-Partei von Präsident Mahmoud Abbas verurteilte die Tat. AP-Präsident Tom Curley erklärte, das Unternehmen tue alles, um Morenatti zu finden.

Morenatti arbeitet seit April 2005 für die AP in Jerusalem. Zuvor berichtete er seit April 2004 für die Agentur über den Krieg in Afghanistan. Im Sommer dieses Jahres berichtete der Spanier unter anderem über die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland sowie über den Libanon-Krieg.

Entführungsopfer kamen frei

Im Gazastreifen wurden in der Vergangenheit mehrfach ausländische Journalisten und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen verschleppt. Alle kamen unverletzt frei. Im August traf es zwei Mitarbeiter des US-Senders Fox News, die zwei Wochen lang festgehalten wurden. (APA)